Ein Lehmgemisch bildet sich zum einen aus der Verwitterung von Gestein, zum anderen durch Ablagerung von Ton, Schluff und Sand als Sediment. Je nach Ausgangsmaterie unterscheidet man zwischen Berglehm, Geschiebelehm, der durch die Geschiebetätigkeit der eiszeitlichen Gletscher entstanden ist und Auenlehm, der von den Flüssen in der Aue abgelagert worden ist. In Abhängigkeit von diesen Entstehungsprozessen können sehr unterschiedlichen Mischungsverhältnisse der drei Fraktionen Sand, Schluff und Ton gebildet werden.
Meist liegt der Lehm auch nicht in reiner Form vor, sondern enthält in kleineren Mengen Kies oder sogar Steine. Je nach Ausgangsgestein unterscheidet man zwischen Mergel, das ist Lehm mit einem hohen Anteil an Kalk, fettem Lehm (Lehm mit einem hohen Anteil an Ton) und armen Lehm (Anteil mit einem geringen Anteil an Ton).
Reiner Ton quillt unter Feuchtigkeit besonders gut auf und ist dann nahezu wasserundurchlässig. Daher legte man früher – vor Aufkommen der Betonteiche und später dann der Folien- und Fertigteiche – Teiche mit einem Boden aus einem Lehm-Ton-Gemisch an, in einer moderneren Versionen dann aus mehreren Schichten gebrannter Lehm-Ton-Ziegel (Naturteich mit Lehm- und Tonboden).
Lehm hat aufgrund seines hohen Verwitterungsgrades viele Mineralien, die als Nährstoffe im Wasser freigesetzt werden können, andererseits hat er auch eine hohe Speicherkapazität für Nährstoffe. Ein solch fruchtbarer Boden mag in der Landwirtschaft willkommen sein, reiner Lehm ist aus gleichem Grund aber als Bodensubtrat für einen Gartenteich ungeeignet. Besser ist ein nährstoffarmes Lehm-/Sandgemisch oder vorbehandelte Teicherde, wie sie im Fachhandel erhältlich ist, eher als Pflanzsubstrat geeignet. Teicherde ist ein Ton-/Sand-Gemisch, welches nur mit den nötigsten Nährstoffen angereichert wird, die für die Versorgung von Seerosen und anderen Teichpflanzen ausreichen, aber nicht durch Überdünung des Teichwassers eine Algenblüte auslösen könnten.
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