Mit ein wenig technischen Einsatz und handwerklichen Geschick lässt sich ein künstlicher Bachlauf anlegen, der das Wasser von einem Quellestein über eine kleine Gefällstrecke zurück in den Gartenteich leitet.
Fertige Bachlaufsysteme
Für unerfahrene Teichbauer ist es nicht einfach einen Bachlauf zu bauen, der harmonisch wirkt, dicht ist und ein Gleichgewicht aus ruhigen Wasserbereichen und stark strömenden Stellen besitzt. Daher empfehlen sich Baukastensysteme aus dem Handel. Bei diesen ist die Leistung der Pumpe auf die Größe des Bachlaufes abgestimmt.
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Bachlauf selber bauen mit Modulen
Möchte man den Bachlauf selber bauen und zugleich Form, Steigung und den Wasserfluss selbst bestimmen, so empfehlen sich einzelne Bachlaufmodule. Diese setzt man einfach aneinander und bildet so den gesamten Bachlauf.
Auf diese Weise kann man beispielsweise einen Miniteich in den Bachlauf integrieren und so einen sehr harmonischen und natürlichen Bachlauf bauen.
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Einen Bachlauf planen
Zunächst muss man einen passender Standort wählen. Zweckmäßig ist ein Bachverlauf an einem Platz im Halbschatten. Dann geht auch an heißen Sommertagen nicht zu viel Wasser durch Verdunstung verloren. Den Bachverlauf richtet man außerdem so aus, dass man ihn vom Sitzplatz auf der Terrasse am gegenüberliegenden Ufer aus auch wirklich sehen kann.
Bevor man mit dem Verlegen des Bachlaufs beginnen kann, muss man natürlich erst einmal den Graben für den Bachlauf mit dem Spaten ausheben. Damit das Wasser auf seiner Fließstrecke nicht im Untergrund versickert, muss man den Bachlauf gegen den Untergrund abdichten.
Drei Möglichkeiten, einen künstlichen Bachlauf anzulegen
- Ein Bachbett, aus Beton gegossen. Das hält zwar lange, muss aber besonders sorgfältig vorbereitet und ausgeführt werden. Korrekturen sind später kaum noch möglich.
- Ein Bachlauf, der sich aus vorgefertigten Kunststoffschalen zusammensetzt. Eine schnelle und leicht zu installierende Variante, die sich aber nur für relativ kurze Strecken eignet. Außerdem ist man in Form und Verlauf ziemlich festgelegt. Da man die Wahl zwischen verschiedenen Farben, Formen und Materialien hat kann man einen sehr natürlich wirkenden Bachlauf schaffen, der zum Umfeld passt.
- Als Material für die Form des Bachlaufs wählt man Teichfolie. Hier hat man zwar ähnlich wie beim Folienteich die meisten Freiheiten in der Gestaltung. Aber zusätzlich müssen Stabilisierungselemente eingebaut werden, sonst gerät der ganzen Bachlauf zu leicht ins Rutschen. Der Handel bietet inzwischen aber auch besandete Steinfolien für den Bachlauf an.
Bachlaufschale
In der Maiausgabe von 2006 des Magazins kraut&rüben wird eine interessante vierte Variante vorgeschlagen. Mit dieser lassen sich die Vorteile von starren, vorgefertigten Kunststoffschalen und einer frei verlegbaren Teichfolie miteinander verbinden. So kann man mit den Bachlaufschalen Kurven und Gefällestufen vorgeben, während man die gerade verlaufenden Bachstrecken mit Teichfolie auskleidet.
Damit kein Wasser verloren geht und in den Untergrund versickert, müssen die Übergänge zwischen Schalen und Folienstücken wasserdicht miteinander verbunden werden. Dazu verklebt man die Kunststoffschale mit Silikon etwa 20cm überlappend auf dem Folienstück. Das Ganze stabilisiert man mit mehreren Schichten von Montageschaum.
Um die Folienstrecken vor Steinen im Untergrund oder Durchwurzelung von Bäumen zu schützen, wird die Folie mit Teichvlies – ähnlich wie beim Folienteich – unterfüttert. Die Schlauchleitung, die vom der Teichpumpe am Teichgrund hinauf zum Quellstein und Bacheinlauf führt, kann man in Hohlprofilen der Bachlaufschalen verlegen.
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Die Pumpe am Bachlauf
Um das Wasser vom Teich hinauf in den Bacheinlauf zu pumpen, benötigt man natürlich eine Pumpe. Dazu eignet sich am besten eine Unterwasserpumpe, die man in der Teichmitte auf einem Stein etwas erhöht über dem Teichgrund platziert, damit sie keinen Bodenschlamm ansaugt und verstopft.
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Über eine unterirdische Schlauchleitung wird das Teichwasser hinaufgepumpt, wobei das Schlauchende z.B. in einem Quellstein verborgen werden kann. Statt das Wasser direkt vom Teich in den Bachlauf zu pumpen, kann man auch eine Pumpe nutzen, die nach einem Teichfilter installiert ist. Dann dient der Bachlauf gelichzeitig als zusätzliche Selbstreinigungsstrecke. Das kann besonders bei einem Teich mit dichtem Fischbesatz oder einem Schwimmteich sinnvoll sein.
Damit das Wasser auch wirklich bis hinauf zum Beginn des künstlichen Bachlaufs gepumpt werden kann, muss die Teichpumpe kräftig genug sein. Die Förderleistung überschätzt man dabei häufig. Denn die Pumpenhersteller angegeben maximale Fördermenge bezieht sich immer auf Teichniveau, also eine Förderhöhe von 0m. Mit zunehmender Förderhöhe sinkt die Förderleistung recht drastisch. Unabhängig davon hat jede Pumpe eine maximale Förderhöhe, die die Leistung ebenfalls begrenzt.
Will man sicher gehen, dass das geförderte Wasser auch wirklich oben ankommt und zwar in einer solchen Menge an Liter pro Sekunde, dass man im Bachlauf selbst noch den optischen Eindruck von fließendem Wasser behält, dann sollte den Höhenunterschied zwischen Teichniveau und Quellaustritt nicht zu groß wählen. Für eine Laufstrecke zwischen 5 und 10m reicht ein Neigungswinkel von 5° völlig aus.
Außerdem darf man das Bachbett nicht zu breit anlegen. Eine Tiefe von 10 bis 15cm und eine Breite von etwa 20 bis 30cm sollten ausreichen. Denn die Fließgeschwindigkeit im Bachlauf wird nicht allein durch die Wassermenge pro Sekunde, die oben im Quellaustritt auch wirklich ankommt, sondern auch durch den Querschnitt des Bachprofils bestimmt.
Faustregel
Als Faustregel gilt, dass die unter den gegebenen Umständen erreichbare Förderleistung von 1,5l/min multipliziert mit der Bachbreite, also bei etwa 40l/min liegen muss.
Stauwehre in den Bachlauf integrieren
Damit die Pumpe nicht Tag und Nacht laufen muss, sondern stundenwiese abgeschaltet werden kann, baut man in den Bachlauf einige kleine Stauwehre ein, hinter denen sich das Wasser staut, wenn kein Wasser aus dem Teich gefördert wird. Sonst würde der Bachlauf trockenfallen, eingesetzte Wasserpflanzen sehr bald verdorren und kleinere Wassertiere, die am Grund des Bachlaufs siedeln, verenden.
Um diese Geländestufen zu stabilisieren, wird an den Staustellen unter der Folie ein Flexirohr quer zur Laufrichtung verlegt, auf das ein kleiner Erdwall gehäuft wird. Darüber kommt dann die Folie. Die Geländestufe wird mit Steinen oder mit einer flachen Steinplatte beschwert, über die das Wasser in freiem Fall in das unterhalb liegenden Bachbett strömt.
Wichtig ist auch, dass beide Bachufer auf gleichem Niveau liegen. Das muss man bei der Anlage des Bachlaufs immer wieder mit quer über dem Erdaushub liegender Holzlatte und Wasserwaage nachmessen und nivellieren.
Ist ein Ufer niedriger als das gegenüberliegende Ufer, dann sucht sich das Wasser den Weg des geringsten Widertandes und fließt seitlich in die Umgebung weg, statt im Bachbett hinab zu fließen.
Auch darf man die Kapillarwirkung des angrenzenden Erdreichs und der Uferpflanzen nicht unterschätzen. Auch hier empfiehlt es sich daher, ähnlich wie rund um den Gartenteich, eine Kapillarsperre einzubauen, indem die Folie über den Uferrand hinaus einige cm in die Höhe gezogen und umgeschlagen wird.
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Den Bachlauf naturnah gestalten
Leider übertreibt man bei der Modellierung des Bachlaufs oft maßlos. Ein solch kleiner Bach mit geringer Strömung entspricht einem träge dahin fließenden kleinen Wiesengraben. Aber nicht einem in zahllosen Schleifen mäandrierenden Tieflandfluss und schon gar nicht einem reißenden Wildbach im Gebirge. Also sollte man es bei zwei bis drei sanften Biegungen belassen.
Häufig sieht man massive Steinwälle oder Kies- und Schotterbänke an den Ufern des Bachlaufs. Solch ein mächtiges Geschiebe führt aber tatsächlich nur ein mächtiger Bergbach bei Hochwasser talwärts, um es dann weiter unten, wenn die Fließgeschwindigkeit und Schleppkraft nachlässt, im Flussbett abzulagern.
An einem kleinen künstlichen Bachlauf mit mäßiger Wasserführung wirkt das dagegen völlig deplatziert. Dennoch empfehlen es Teich- und Bachlaufspezialisten immer gerne.
Pflanzen am Bachlauf
Auch bei der Bepflanzung der Bachlaufränder sollte man sich an natürlichen Vorbildern orientieren, auch wenn die meisten Pflanzen keine Teich- und Sumpfpflanzen der Feuchtzone sind, sondern denen des Teichhinterlandes entsprechen.
Je nach Lichtverhältnissen eignen sich für vollsonnige Plätze Wiesenpflanzen, Gräser, Blutweiderich, Astilben, Wiesenknöterich, Etagenprimeln, Gauklerblumen und kriechenden Günsel, für Areale im Halbschatten eher Farne, Funkien, Mädesüß oder Bergenien.
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Zusätzlich sorgen in den Abendstunden am Ufer oder unter Wasser installierte Niedervolt-Strahler, für eine stimmungsvolle Beleuchtung.
Bei aller Begeisterung für einen Gartenteich mit einem integrierten Bachlauf: Auch wenn man ihn noch so naturnah gestaltet, es bleibt immer ein künstliches System.
Zwei elementare Unterschiede zwischen Bachlauf und Naturbach
- Durch einen Wiesenbach strömt immer neues, frisches Wasser. Im Bachlauf dagegen zirkuliert Teichwasser im Kreislauf, auch wenn es noch so gut gefiltert wird.
- Einen künstlicher Bachlauf muss man zwangsläufig gegen den Untergrund wasserdicht abschotten. In einem natürlichen Bach dagegen steht das Wasser in engem Kontakt mit der Stromsohle.
Auch in dem Poren- und Lückensystem, das sogenannte hyporheisches Interstitial unter der Stromsohle strömt Wasser, wenn auch mit viel geringer Geschwindigkeit. Hier finden zahlreiche Kleinlebewesen und frühe Entwicklungsstadien vieler Wassertiere, darunter sogar einige Fischlarven, Nahrung und Schutz vor dem Verdriften.