Bernsteinschnecken leben auf Riedpflanzen am Gewässerrand

Die engsten Beziehungen zum Wasser haben wahrscheinlich die Bernsteinschnecken.

Die Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris) wird bis zu 2,7 cm groß und klettert gern am Gewässerrand an Schilf und Stauden empor. Dabei fällt sie gelegentlich auch schon mal ins Wasser, von dort kann sie aber leicht wieder an Land kriechen.

Bernsteinschnecke

Die Große Bernsteinschnecke ist Zwischenwirt für einen Saugwurm, Endwirt sind Singvögel. Der Saugwurm kriecht in einen der beiden Fühler, wo er sich rhythmisch zusammenzieht und wieder ausdehnt. Dadurch entsteht eine pumpende Bewegung des Fühlers. Das zieht manchen Vogel auf der Suche nach einem leckeren Wurm an. Der Vogel schnappt nach dem Fühler und der Saugwurm kann auf diese Weise in den Endwirt wechseln. Ob die Schnecke das überlebt, ist fraglich.

Eine noch engere Beziehung zum Wasser hat die Schlanke Bernsteinschnecke (Oyuloma elegans). Im Teich kann sie auch an mitten im Wasser stehenden Teichpflanzen ? am liebsten am Froschlöffel) empor kriechen. Fällt sie dabei ins Wasser, kann sie dort auch stundenlang überleben, versucht aber so schnell wie möglich wieder Land zu gewinnen.

Grasschnecken leben im Rasen und auf Feuchtwiesen

Schon wesentlich trockener mögen es unsere beiden kleinen Grasschneckenarten:

  1. Grenzt eine Rasenfläche an den Gartenteich, dann wird man sie gelegentlich auch im Gras finden: Die Gerippte Grasschnecke mag es eher trocken.
  2. Die nur wenige mm große Glatte Grasschnecke (Vallonia pulchella) zieht dagegen sumpfige Wiesen und zu Staunässe neigende Rasen vor. In der Natur findet man nach einem Hochwasser oft ihre leeren Schalen hundertfach im Wasser treibend.
Grasschnecke

Die nur wenige mm große Glatte GrasschneckeVallonia pulchella zieht dagegen  sumpfige Wiesen und zu Staunässe neigende Rasen vor. In der Natur findet man nach einem Hochwasser oft ihre leeren Schalen hundertfach im Wasser treibend.

Die Hain-Bänderschnecke frisst Algen, auch am Teichrand

Unsere beiden häufigsten Gehäuseschnecken im Garten, sind die Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) und die Hain-Bänderschnecke (C. nemoralis). Während die Hain-Bänderschnecke meist in den Sträuchern und Büschen umherkriecht, ernährt sich die Garten-Bänderschnecke weniger von Pflanzenblättern, als von Algen, die auf feuchten Böden und am Gewässerufer findet. Deshalb sieht man die Schnecke auch manchmal am Gartenteich.

Im Gegensatz zur Hain-Bänderschnecke hat die Garten-Bänderschnecke rund um die Gehäusemündung eine hellgelbe Lippe.

Mindestens 2 weitere Gehäuseschnecken sind ebenso häufig im Garten: 

  • die Baumschnecke (Arianta arbustorum)
  • die Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Beide wird man aber vergeblich am Gartenteich suchen.

Schnegel leben von Pilzen und Algen und lieben es feucht und dunkel

Unter den Nacktschnecken sind besonders die gefräßigen Wegschnecken der Gattung Arion wenig beliebt. Rund um den Gartenteich wird man sie aber nicht finden. Sie konzentrieren sich lieber auf die frischen Salatpflanzen im Gemüsebeet.

Einen stärkeren Bezug zum Wasser haben dagegen die Nacktschnecken aus der Familie der Großschnegel.

Zu Unrecht sind sie ebenso unbeliebt im Garten, weil sie sich eher nützlich machen: Der Schwarze Schnegel (Limax cinereoniger), der rote Bierschnegel (Limacus flavus) und der gelb gefärbte Pilzschnegel (Malcolimax tenellus) ernähren sich nämlich ausschließlich von Algen und kleinen Pilzen und haben kein Interesse am Gartengemüse.

Sie lieben es feucht und dunkel, deshalb zieht es sie gelegentlich auch in den beschatteten Uferrand des Gartenteiches.

Der Schwarze Schnegel kann bis zu 20cm lang werden. Er ist aber völlig harmlos. Vor ihm braucht man sich ebenso wenig ekeln oder fürchten wie vor dem im Garten häufigeren Tigerschnegel (Limax maximus), der ebenfalls bis zu 20cm lang werden kann.

Der Tigerschnegel stammt ursprünglich aus Südwesteuropa, ist aber als Kulturfolger längst in ganz Europa verbreitet. Er hält sich meist in kultiviertem Gelände, also auch in Gärten, an feuchten und beschatteten Stellen auf. In der Natur findet man ihn manchmal auch n Quellen und Bergbächen. Auch der Tigerschnegel ist völlig harmlos, im Garten kann er sich eher nützlich machen, denn er macht Jagd auf andere Nacktschnecken und frisst nur wenig Grünzeug. Tagsüber hält er sich vor seinen Fressfeinden – vor allem Spitzmäusen und Igel – versteckt.

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