Aber inzwischen werden aber auch immer wieder neue Schneckenarten aus tropischen Gewässern im Aquarienhandel angeboten, die an Farben- und Formenreichtum unsere einheimischen Wasserschnecken übertreffen. Da ist die Versuchung groß, solche Exoten im Sommer vom Aquarium in den Gartenteich umzuquartieren. Davon sollte man aber in den meisten Fällen dringend Abstand nehmen.

Foto: Antonio Alejandro Vázquez Perera & Susana Perera Valderrama, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported
Antonio Alejandro Vázquez Perera & Susana Perera Valderrama, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Es ist zwar einfach, die Schnecken im Sommer in den Teich zu entlassen, aber umso schwieriger sie dann wieder im Herbst vollständig heraus zu sammeln und ins beheizte Winterquartier umzusiedeln. Ist ist möglich, dass sich diese Schnecken im Teich einige Parasiten wie Strudelwürmer und Egel einfangen können, und die wandern dann im Herbst mit ins Aquarium.

Sinn macht die Freilandhaltung nur, wenn man diese Schnecken in einem kleinen Minibecken z.B. einem in das Erdreich eingelassenen Mörtelkübel pflegt. Für eine Freilandhaltung eignen sich vor allem Melanoides tuberculata und andere Turmdeckelschnecken, die ein zweitweises Absinken der Wassertemperatur unter 18°C gut vertragen.

Es gibt aber auch einige blinde Passagiere, die mit den Wasserpflanzen in den Teich gelangen. Dazu gehört die winzig kleine Planorbella duryi, die eigentlich aus dem sonnigen Florida stammt und zuerst in den Wasserpflanzenbecken botanischer Gärten bei uns aufgetaucht ist, und die kleine Schlammschnecke Radix balthica. Beide neigen sowohl im Aquarium als auch im Miniteich zu einer geradezu explosionsartigen Massenvermehrung. Um sie wieder loszuwerden oder ihre Population wenigstens etwas einzudämmen, setzt man am besten schneckenfressende Fische ein; dazu eigen sich die Sonnenbarsche oder auch der aus China stammenden Paradiesfisch Macropodus opercularis.

Turmdeckelschnecken
Turmdeckelschnecken – Foto: Marsia_c, Public Domain
Marsia_c, Public Domain

Die Turmdeckelschnecke Melanoides tuberculata kann auch im Miniteich gute Dienste leisten, da sie Futterreste und Detritus aus dem Sand und Mulm am Bodengrund als Nahrungsquelle verwertet. Sie legt keine Eier, sondern ist lebendgebärend. Bereits 2 bis 3 Turmdeckelschnecken reichen aus, um den Sommer über eine größere Population aufzubauen.

Natürlich hat man die Möglichkeit, tropische Wasserschnecken in einem beheizten Miniteich zu pflegen. Auch mit den neuerdings in Mode gekommenen Indoor-Teichen, die man in einen beheizten Wintergarten integrieren kann, eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Pflege und Zucht exotischer Schnecken.

Allerdings muss man dafür sorgen, dass exotische Schnecken nicht ausbüchsen können oder mit Wasservögeln in natürliche Freilandgewässer verschleppt werden und dann die einheimische Schneckenfauna verdrängen und seltene Pflanzenbestände ruinieren. Mit einer derartigen Faunenverfälschung kann man sich u.U. sogar strafbar machen.

Ein besonders drastisches Beispiel ereignete sich vor einigen Jahren in Mittelitalien, wo irgendein Aquarianer seine Apfelschnecken in einem Gewässer der Maremma entsorgt haben muss. Diese Apfelschnecken vermehrten sich so stark, dass sie einige einheimische Wasserschneckenarten fast vollständig verdrängten. Seitdem sind der Handel und die Zucht aller Apfelschnecken der Gattung Pomacea EU-weit verboten.

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