Pflege
einfach
Zucht
mittel
Größe
8 bis 10 cm
Anzahl
paarweise
Ideal­temperatur
10 bis 25°C
Sauerstoff­bedarf
gering
Winterhart
Nein
Für Teichart
Miniteich
Besonderheiten
Auch Makropode, Gabelschwanz-Makropode, Großflosser genannt

Gerade wenn man viel Zeit auf der Terrasse verbringt und beispielsweise gemütlich in einer Hängematte liegend, den Miniteich beobachtet, sind die Paradiesfische zu empfehlen. Sie halten sich häufig an der Wasseroberfläche auf und schnappen nach heranfliegenden Mücken. Durch Hängemattengestelle im Garten kann man die Hängematten dann so positionieren, dass man einen perfekten Blick auf den Miniteich hat.

Verbreitung

Der Paradiesfisch hat seine ursprüngliche Heimat in Mittel- und Südchina. Er ist jedoch inzwischen in Ost- und Südostasien weiterverbreitet, da er auch in anderen Regionen ausgesetzt und eingebürgert worden ist.

Typischer Lebensraum

In Asien besiedelt dieser Makropode vor allem wasserpflanzenreiche Teiche, Weiher und Tümpel.

Das Wasser dieser Gewässer kann auch nur geringe Sauerstoffkonzentrationen haben, das schadet dem Paradiesfisch nicht. Den mit seinem akzessorische Labyrinthorgan ist er in der Lage, auch Luftsauerstoff zu nutzen.

Merkmale, Form und Färbung

Atmung des Paradiesfisches

Der Paradiesfisch (Macropodus opercularis) gehört zur Familie der Labyrinthfische, bei denen ein Teil der Kiemenhöhle zu einem akzessorischen Labyrinthorgan umgewandelt ist. Mit dessen Hilfe sie auch Luftsauerstoff von der Wasseroberfläche aus aufnehmen und veratmen können. Auf diese Weise ist z.B. der Paradiesfisch in der Lage, auch in Gewässer mit niedriger Sauerstoffkonzentration leben zu können.

Größe

Das ausgewachsene Paradiesfisch-Männchen hat eine Körperlänge von etwas mehr als 8 cm, vom Maul bis zu den Spitzen der Schwanzflosse sind es bis 10,5 cm. Weibchen bleiben einige cm kleiner. Das Männchen hat eine besonders tief gegabelt und zu langen Spitzen ausgezogen.

Färbung

Die Körpergrundfärbung ist grüngelblich bis blaugrün. Über die gesamte Körperlänge verteilt sind 6 bis 11 Querstreifen, in Ziegel- bis Braunrot vorhanden. Auf dem Kiemendeckel ist ein dunkelblauer Fleck zu sehen. Die Körperfärbung des Männchens nimmt zur Paarungszeit einen leuchtend blaugrünen Farbton an. Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt.

Der Paradiesfisch als Aquarien- und Teichbewohner

Der Makropode war im 19.Jahrhundert der erste Zierfisch, der aus Asien importiert und auch in deutschen Aquarien gepflegt wurde ? noch vor dem Goldfisch. Entsprechend lang ist die Erfahrung in der Pflege und Zucht dieses Labyrinthfisches. In den letzten Jahrzehnten ist er etwas in den Hintergrund gedrängt worden, weil immer wieder neue Labyrinth- und andere Zierfische eingeführt wurden. Erst vor wenigen Jahren hat auch der Paradiesfisch eine Renaissance erfahren und ist jetzt wieder häufiger in unseren Aquarien zu sehen.

Der Paradiesfisch im Miniteich

Fast zeitgleich sind auch Miniteiche in Mode gekommen und haben sich gegenüber großen Gartenteichen behaupten können. Was liegt also näher, als ein Pärchen dieser farbenprächtigen Makropoden in einem Miniteich zu halten, um sie aus nächster Nähe bei Balz, Schaumnestbau und Brutpflege beobachten zu können.

Der Paradiesfisch im Winter

Zur Überwinterung sollte man diese Makropoden nach wie vor im Aquarium halten, auch wenn sie keine eigentlich keine Tropenbewohner sind und auch Wassertemperaturen ab plus 10° C noch gut vertragen. Um sie langsam an niedrigere Temperaturen zu gewöhnen, hält man sie bis Ende September/Anfang Oktober im Teich, um sie dann im Kaltwasseraquarium bei etwa 15 bis 16° C weiter zu pflegen. Dann kann man schrittweise die Temperatur noch weiter bis auf 10° C absenken. Die Fische sind dann weniger aktiv und sollten auch entsprechend weniger gefüttert werden.

Ab Januar wird dann die Temperatur schrittweise wieder bis Mai auf 18° C erhöht, und die Fische werden nach den Eisheilgen wieder in den Gartenteich umgesiedelt. Dieser Temperaturwechsel im Jahresverlauf fördert die Gesundheit und Widerstandskraft der Fische.

Wer im Haus keine Möglichkeit hat zu solch einem kontrollierten, schrittweisen Temperaturwechsel hat, hält die Makropoden einfach im unbeheizten Aquarium bei Raumtemperaturen von ca. 16 bis 20° C. Das schadet den Makropoden nämlich auch keineswegs.

Vergesellschaftung mit anderen Fischen

Man könnte zwar Makropoden auch mit anderen, etwa gleichgroßen Zierfischen wie Sonnenbarschen im Miniteich pflegen, aber nur im Artbecken entfalten die Paradiesfische ihre ganze Farbenpracht und zeigen ihr interessantes Verhaltensrepertoire. Deshalb sollte man Paradiesfische stets pärchenweise im Miniteich halten. Auf keinen Fall aber zwei Männchen, die sich erbitterte Kämpfe liefern würden, bis einer von beiden tot ist.

Einrichtung des Miniteiches

Das Minibecken sollte stellenweise dicht bepflanzt sein: Das können einige Büschel feinfiedriger Unterwasserpflanzen, aber auch einige über die Wasseroberfläche hinauswachsende Teichpflanzen sein. Wichtig sind vor allem einige Schwimmpflanzen, zwischen denen das Männchen später sein Schaumnest anlegen kann. Als Schwimmpflanzen haben sich beispielsweise eine Wasserhyazinthe oder einige Muschelblumen bewährt. Gut geeignet ist auch ein an der Wasseroberfläche treibender Sumatrafarn und einige Wasser- oder Teichlinsen ? aber ohne, dass diese Schwimmpflanzen die ganze Wasserfläche einnehmen.

So bepflanzt, muss das Teichwasser nicht unbedingt gefiltert und belüftet werden. Denn Makropoden schwimmen immer wieder einmal zur Wasseroberfläche, um dort ihr Labyrinthorgan mit Luftsauerstoff. Auch Wasserströmung oder gar eine stark bewegte Wasseroberfläche würden nur stören, denn dann könnte das Männchen kein Schaumnest mehr anlegen, es würde einfach wieder zerfließen.

Und wenn einmal die Wasser- und Schlammschnecken im Miniteich überhandnehmen sollten ? kein Problem, die Paradiesfische räumen damit innerhalb weniger Tage komplett auf.

Futter für den Paradiesfisch

Makropoden sind Allesfresser. Man kann sie mit normalem Zierfischfutter versorgen, sie nehmen aber auch gerne Lebend- und Frostfutter wie Zuckmückenlarven, Tubifex oder Bachflohkrebse. Mit Wasserflöhen und anderem frei schwimmendem Zooplankton sollte man besser nicht füttern, da die Paradiesfische später ihre eigene Fischbrut mit Wasserflöhen verwechseln könnten.

Vermehrung

Mit den im Frühsommer langsam ansteigenden Wassertemperaturen kommen die Makropoden in Fortpflanzungsstimmung.

Das Schaumnest

Dazu legt das Männchen zunächst ein großes Schaumnest an der Wasseroberfläche an. Während des Nestbaus stört das Weibchen und wird bei Annäherung an das langsam entstehende Schaumnest vom Männchen immer wieder in die hinterste Ecke im Miniteich vertrieben.

Das Männchen holt sich immer wieder kleine Luftblasen von der Wasseroberfläche ab. Diese speichelt es ein und spuckt sie wieder an die Wasseroberfläche, wo sie dann aneinander kleben bleiben. Das Männchen nimmt dabei immer wieder kleine Korrekturen am Nest vor, bis es schließlich mit dem Ergebnis zufrieden ist und ein etwa 10 bis 15 cm großes Schaumfloß zwischen den Schwimmpflanzen angelegt ist.

Paradiesfische während der Paarung
Pärchen des Paradiesfisches im Aquarium, vermutlich eine blaue Zuchtsorte. Das Männchen (rechts) ist bereits in Balzstimmung und versucht das Weibchen immer wieder anzustupsen.

Die Paarung

Nun darf auch das Weibchen wieder sich dem Nest nähern. Das Männchen stupft sein Weibchen immer wieder in die Flanken, um so die Laichbereitschaft zu stimulieren. Nach der Paarung und Eiablage des Weibchens sinken die Eier langsam zu Boden, wenn sie nicht vom Männchen einzeln rechtzeitig eingesammelt und ins Schaumnest gespuckt würden.

Brutpflege durch das Männchen

Von nun kümmert sich das Männchen wieder allein um das Schaumnest und bewacht auf die nach einigen Tagen schlüpfende Fischbrut.

Das Schaumnest dieser Makropoden
Die frisch geschlüpften Fischlarven hängen unter dem an der Wasseroberfläche treibenden Schaumnest

Die Fischarven hängen einige Tage mehr oder weniger reglos an der Unterseite des Schaumnestes. Ist der Dottersack aufgezehrt, beginnen die Jungfischchen umher zu schwimmen. Auch in dieser Zeit behält das Männchen seine Nachkommenschaft im Auge und versucht sie immer wieder ins Nest zurück zu befördern.

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