Da er unter Aquarianern als ausgesprochener Raufbold gilt und auch gerne wühlt, pflegt man ihn am besten paarweise in einem Miniteich mit einem grobkiesigen Substrat als Bodengrund, robusten Barschpflanzen und einem gut auf das Wasservolumen abgestimmten Innenfilter. Der Chachnito ist ein Allesfresser, wird aber schwerlich an Trockenfutter zu gewöhnen sein. Beide Elterntiere betreiben eine intensive Brutpflege, die man in einem solch kleinen Miniteich gut beobachten kann.
Verbreitung und Lebensraum des Chanchitos
Der Chanchito wurde zuerst von Charles Darwin während seiner Südamerikareise auf der Beagle entdeckt. Wissenschaftlich beschrieben wurde er dagegen anhand von Exemplaren aus seinem leicht brackigen See in der Nähe des Rio de la Plata in Uruguay. Er besiedelt vor allem die subtropische Zone Südamerikas von Brasilien entlang der Küstengewässer am Atlantik bis Süd-Uruguay. Man findet ihn vor allem in küstennähe in pflanzenreichen, stehenden und fließenden Gewässern, wobei er bis in die Brackwasserzone im Mündungsbereich der Flüsse zieht, also sehr salztolerant sein muss. Er verträgt auch große jahreszeitliche Temperaturunterschiede zwischen 0 und 30°C. Auch tägliche Temperaturschwankungen um bis zu 25°C halten sie offensichtlich aus. Er wurde bereits in den 1930-ziger Jahren auch auf anderen Kontinenten, in Asien u.a. auf der Malaiischen Halbinsel und auf den Inseln der Philippinen entdeckt. Nach Europa kam er zunächst als Aquarienfisch, wurde aber auch schon im Rio Mira in Portugal ausgesetzt. Heute findet man ihn bereits in einigen Seen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In seiner südamerikanischen Heimat, wo der Chanchito bis zu 30cm groß wird, ist er unter Sportnanglern ein beliebter Zielfisch, der auch als Speisefisch von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Merkmale, Form und Färbung des Chanchitos
Der Chanchito oder Chemäleonbuntbarsch teilt das ?Schicksal? vieler anderer tropischer Fischarten; er wird immer wieder von den Fischspezialisten umbenannt. Aquarianer ist er allgemein als Cichlasoma faciatus bekannt; neuerdings wird er als Australoheros faciatus bezeichnet. Nichtsdestotrotz ist er in seinem Körper leicht als typischer Vertreter südamerikanischer Buntbarsche (Familie Cyprinidae) zu erkennen. Der spanische Name Chanchito bedeutet Schweinchen. Der Chanchito hat die für Buntbarsche typische hochrückige, seitlich abgeflachte Gestalt mit einem relativ großen Kopf und einer kleinen, etwas schräg nach oben stehenden Maulspalte. Die lange Rückflosse ist ungeteilt und hat 10 Stachel-, gefolgt von bis zu 12 Gliederstrahlen. Die Brustflossen sind verhältnismäßig groß und kräftig entwickelt. Sie nehmen etwa 1/3 der Körperlänge ein. Die Rückenpartie ist dunkelbraun bis grünlich gefärbt. Die Körperflanken sind deutlich heller und von einem grünlichen Perlmutterglanz überzogen. Auf dem häutigen Kiemendeckel, dem sogenannten Ohr, sind je ein roter und ein schwarzer Fleck zu sehen. Während der Fortpflanzungszeit nehmen die Männchen des Chanchitos eine leuchtend orangerote Grundfarbe an, über der in regelmäßigen Abständen schwarze Querbinden liegen. Die Iris färbt sich intensiv rot. Aggressive, erregte Exemplare zeigen eine fast gänzlich schwarze Körperfärbung, wenn sie sich angegriffen fühlen oder ihre Brut verteidigen.
Pflege des Chanchitos im Gartenteich
Der Chanchito lebt wie alle Buntbarsche vor allem räuberisch, nimmt aber als Allesfresser neben Insektenlarven, Schnecken und anderen Wirbellosen, sowie Krebsen und kleineren Fischen auch pflanzliche Kost in Form von Algen und höheren Wasserpflanzen zu sich. An Trockenfutter wird man ihn wohl weder im Aquarium noch im Gartenteich gewöhnen können. Der Chanchito gilt als rauflustig und sollte deshalb nur paarweise ohne andere Fischarten gehalten werden. Da er bei uns mit bis zu 12cm Körpergröße relativ klein bleibt, reicht dazu ein kleiner Gartenteich oder ein sogenannter Miniteich völlig aus. Das hat den Vorteil, dass man dort auch seine interessante Brutpflege gut beobachten kann. Das Becken erhält ein grobkörniges Substrat; als Wasserpflanzen wählt man robuste, breitblättrige Arten – Aquarianer als sogenannte Barschpflanzen bekannt. Das Wasser klärt man am besten durch einen ebenso robusten Innenfilter, der zugleich für die nötige Strömung sorgt. Dieser Buntbarsch ist zwar einer der kältetolerantesten Buntbarsche und hat als einziger Vertreter der südamerikanischen Fischfauna auch europäische Gewässer erobert. Solange man jedoch nicht weiß, wo er für den Besatz von Aquarien und Gartenteichen gezüchtet worden ist, sollte man ihn sicherheitshalber in ein Aquarium umsetzen, sobald die Außentemperaturen die 10°C Temeparturmarke erreicht.
Vermehrung des Chanchitos
Die Laichzeit des Chanchitos beginnt im Juni. Beide Elterntiere beteiligen sich am Bau einer flachen Laichgrube im Kiesbeet. Wie bei Buntbarschen üblich wird das Gelege und die nach etwa 2 bis 4 Tagen schlüpfende Brut von beiden Eltern bewacht. Auch einige Tage, nachdem der Dottersack aufgezehrt ist und die Jungfische umher zu schwimmen beginnen, werden sie von ihren Eltern betreut.