Ein offener Gartenteich – schutzlos Sonne und Wind ausgeliefert

Wird der Gartenteich ohne hohe Hintergrundbepflanzung offen angelegt, wird man bald Probleme bekommen:

Gefahr für Fische

An heißen Sommertagen heizt sich der Teich stark auf. Bis zum Nachmittag steigt die Wassertemperatur dann oft bis auf 30°. Das verträgt kein Teichfisch.

Die Fische versuchen sich in die kühlere Tiefenzone am Gewässerboden zurückziehen. Aber auch dort wird es bald zu warm. Denn in einem Gartenteich von nicht mehr als 60 bis 90 cm Tiefe, bildet sich keine stabile Temperaturschichtung.

Nicht nur die Wassertemperatur macht den Teichfischen zu schaffen. Mit der Wassertemperatur steigt auch der Sauerstoffbedarf der Fische, gleichzeitig nimmt aber der Sauerstoffgehalt im Wasser rasch ab. Sauerstoffmangel ist deshalb im Sommer häufiger Auslöser für ein Fischsterben im Gartenteich.

Dem Wind ausgesetzt

Auch starkem, stürmischem Wind ist ein offen angelegter Gartenteich schutzlos preisgegeben. Dann wird die sonst spiegelglatte Wasseroberfläche in heftige Wellenbewegung versetzt, die sich bis zum Teichboden fortsetzt.

Es werden Schlamm und  Detritus aufgewirbelt, Nährstoffe und Faulgase aus dem Bodensediment freigesetzt. Dies ist einer der Auslöser für eine Algen- oder Bakterienblüte. Der Teich beginnt zu „kippen“. Die Ammonium- und Nitritwerte steigen, der Sauerstoffgehalt sinkt und wiederum sterben die Teichfische.

Gartenteiche brauchen einen Sonnen- und Windschutz

Gartenteiche müssen im Sommer vor einer zu starken Erwärmung geschützt werden. Natürlichen Sonnenschutz bietet eine schattenspendende Uferbepflanzung.

Diese wird so angelegt, dass…

  1. wenigstens ein Drittel der Wasserfläche den ganzen Tag im Schatten liegt, oder
  2. dass der größte Teil der Wasserfläche ab dem frühen Nachmittag beschattet ist.

Hinweis

Diese zweite Variante empfiehlt sich, wenn man den gesamten Teichgrund bepflanzen will. Variante 1 aber, wenn ein Teilbereich unbepflanzt bleiben soll, z.B. wenn im Teich Orfen oder andere Fische gehalten werden sollen, die ständig in Bewegung sind.

Im Frühjahr und Herbst muss die Teichbiozönose vor starkem Wind oder Sturm  geschützt werden. Einen natürlichen Windschutz kann eine Uferbepflanzung bieten.

Da in Mitteleuropa Westwinde vorherrschen, muss der Windschutz westlich von der Teichfläche gepflanzt werden. Den besten Sonnenschutz bietet jedoch eine Uferbepflanzung am Südrand des Gartenteichs. Ein guter Kompromiss kann deshalb eine Bepflanzung südwestlich der Wasserfläche sein – und zwar mit der Variante 2: Dann liegt fast die gesamte Fläche nachmittags im Schatten der Uferbepflanzung, bleibt aber den ganzen Tag vor heftigen Westwinden geschützt.

Dies erreicht man mit einer halbkreisförmigen Bepflanzung von SSW bis WWN.

Welche Voraussetzung muss eine Uferbepflanzung als Sonnen- und Windschutz erfüllen?

Die Uferbepflanzung muss genügend hoch sein, damit sie auch bei hochstehender Sonne Schatten bietet. Und sie muss dicht und stabil sein, um dem Winddruck zu trotzen.

Staudenpflanzen und Gräser

Am häufigsten werden hohe Staudenpflanzen und Gräser als Sonnenschutz gepflanzt. Sie können zwar eine Teilfläche ausreichend beschatten, halten aber kaum starkem Winddruck stand. Bei Sturm beugen sie sich und richten sich erst bei Windstille wieder auf.

Laubabwerfende Gehölze

Im wahrsten Sinne unbeugsamer gegenüber Wind und Sturm sind robuste Sträucher mit stabilen, kräftigen Ästen und Zweigen. Am häufigsten werden laubabwerfende Heckenpflanzen verwendet. Am Gartenteich sind sie jedoch fehl am Platz. Denn vom Herbststurm werden die Laubblätter direkt auf die Wasserfläche des Teichs geblasen, sinken auf den Gewässergrund, um dort langsam zu vermodern.

Immergrüne Gehölze

Anders immergrüne Gehölze: Sie behalten das ganze Jahr ihr Laub, belasten das Teichwasser nicht mit Falllaub. Nicht nur ihre  Zweige halten Stürmen stand, ihre stabilen, ledrig bis fleischig dicken Blätter helfen den Wind abzubremsen und zu splitten.

Vor allem drei Gehölzgruppen erfüllen diese Ansprüche:

  • Stechpalmen der Gattung Ilex: Die meisten Arten und Sorten sind immergrün und können auch als dichte Hecke angelegt werden, die ausreichenden Wind- und Sonnenschutz bildet. Sie gedeihen in Sonne und Schatten gleichermaßen, vertragen einen kräftigen Rückschnitt, müssen aber nicht regelmäßig geschnitten werden und sind auch sonst pflegeleicht. Sie werden meist bis 4 m hoch und breit.
  • Mahonien: Die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolia) verträgt zwar auch feuchte Böden, kann also relativ dicht an den Gartenteich gepflanzt werden, wird aber nur 1 m hoch. Die Japanische Mahonie (Mahonia japonica) wird bis zu 3 m hoch und breit, dass reicht für einen ausreichenden Windschutz. Sie liefert zwar die notwendige Teichbeschattung, braucht aber ihrerseits einen schattigen Platz.

Unser Tipp:

Kirschlorbeersträucher: Am häufigsten ist die Lorbeerkirsche Prunus laurocerasus als Hecke oder als Einzelgehölz in unseren Gärten zu sehen. Der Strauch kann bis zu 4 m hoch werden bei 1,5 bis 3 m Durchmesser. Sie hat bis zu 10 cm lange, ledrige Blätter und entwickelt ein dicht es Laubwerk. Damit eignet sie sich hervorragend als Wind- und Sonnenschutz für den Teich. Diese Sträucher sind pflegeleicht, brauchen keinen jährlichen Rückschnitt, können aber jederzeit zurechtgestutzt werden.

Kirschlorbeer Tipp

Wem dieser „Allerweltsgartenstrauch“ zu langweilig ist, dem sei ein Blick auf das umfangreiche Angebot von verschiedenster Kirschlorbeerarten und -sorten von Heckenpflanzentotal empfohlen.

Für die Teichrandbepflanzung besonders geeignet ist der herrliche Portugiesische Kirschlorbeer. Er begeistert durch rosafarbene Äste und schneeweiße Blüten. Dieser Lorbeer wächst langsam, aber stetig in die Höhe. In seiner südeuropäischen Heimat kann er zu einem stattlichen Baum heranwachsen. Für unsere Zwecke reicht es, wenn man die Hecke einmal jährlich auf 2 bis 3 m Höhe zurechtstutzt.

Seine elliptischen Blätter sind Form schmaler als die Blätter der gewöhnlichen Lorbeerkirsche. Sie mindern den Winddruck weniger stark als andere Arten. Denn eine zu dichte Lorberkirsch-Hecke bremst den anstürmenden Wind so stark ab, dass die Luft zum Aufsteigen gezwungen wird und sich hinter Hecke Verwirbelungen bilden könnten.

Außerdem bleibt der Teich bei 1 m Abstand zur Hecke ringsum begehbar.

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