Erst mit Einzug der Fische in den Gartenteich fängt der Stress an und mit ihm der ständige Kampf gegen das Biologische Ungleichgewicht. Denn meist begnügt man sich ja nicht mit wenigen Fischen, sondern es muss wimmeln vor möglichst farbenprächtigen, gut genährten Fischen verschiedener Arten.

Dann muss eine aufwendige Teichtechnik eingesetzt werden, damit die Wasserqualität nicht kippt, kein überreiches Nährstoffangebot für Algenblüten sorgt und kein Fischsterben einsetzt.

Man muss sich entscheiden, will man einen Gartenteich mit einem üppigen, abwechslungsreichen Pflanzenbestand erhalten oder soll der Teich in erster Linie zur Haltung und Vermehrung von Fischen dienen. Beides lässt sich nur schwer miteinander in Einklang bringen.

Folgen bei zu dichtem Fischbesatz

Auf der Basis langjähriger Erfahrung gibt JOREK (2004) das durchschnittliche Lebensalter eines optimal angelegten, etwa 100m² großen Gartenteiches ohne Fische mit rund 14 Jahren an, wird durch eine richtig eingesetzte Filtertechnik immer wieder das Sediment und mit ihm überzählige Nährstoffe aus dem Teich entfernt, kann sich die Lebensdauer eines solchen Teiches noch um einige Jahre verlängern. Setzt man in den Teich Fische ein und verzichtet darauf das Wasser zu filtern, dann verkürzt sich die Lebensdauer des Teichs auf etwa 7 Jahre, bei einem sogenannten Miniteich sogar auf 4 Jahre.

In jedem Teich bildet sich im Laufe der Jahre eine Sukzession bestimmter Pflanzengruppen: Zunächst dominieren einzellige planktische Algen das Teichwasser, dann verdrängen Fadenalgen das Phytoplankton und schließlich verdrängen die Unterwasserpflanzen auch die Fadenalgen. Das ist der Idealfall. Werden in den Teich aber Goldfische oder Koi eingesetzt, bei denen vegetarische Kost einen Großteil ihrer Nahrung ausmacht, dann werden sie die Unterwasserpflanzen immer soweit dezimieren, dass sie die Fadenalgen nicht verdrängen können.

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Setzt man aber Graskarpfen oder eine Vielzahl von Koi, Rotfedern oder anderen Karpfenfischen in den Teich ein, so werden diese – Unterwassermähmaschinen gleich -, sich nicht nur an Unterwasserpflanzen schadlos halten, sondern auch die Fadenalgen fressen, sodass schließlich nur noch eine grüne Suppe aus kleinen planktischen Grün- oder Blaualgen übrig bleibt und man dank der geringen Sichttiefe von den Fischen kaum noch etwas zu sehen bekommt.

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In einem Fischteich, der nicht gereinigt und gefiltert wird, bilden sich nach JOREKS Beobachtungen zunächst einzellige Algen, dann folgen Fadenalgen, bis diese später wieder durch einzellige Algen verdrängt werden. Es sammelt sich immer mehr Schlamm am Boden an, der von den Fischen aufgewühlt wird, bis das Wasser schließlich grau-grün und fast undurchsichtig wird.

Mit unzureichender und falscher Teichtechnik wird das Wasser zwar nach überstandener Blüte von einzelligen und fädigen Algen wieder klar, aber es sammelt sich immer mehr Schlamm am Boden, bis sich schließlich Faulschlamm bildet. Auch blinder Aktionismus ist fehl am Platz: Wenn sich nach dem Einrichten eines neuen Teiches zunächst einzellige Algen, dann Fadenalgen, die von den durch die Fische stark dezimierten höheren Unterwasserpflanzen nicht in Schach gehalten werden können, und schließlich wieder einzellige Algen einstellen, dann meine viele sie hätten etwas falsch gemacht und versuchen mit Hilfe komplizierter Teichtechnik wieder ein Klarwasserstadium wie zu Beginn zu erzwingen. Dann startet das System aber wieder von neuem durch. Auf das Klarwasserstadium folgen Einzeller und Fadenalgen und wieder einzellige Algen. Dieser Zyklus kann sich nun alle 3 bis 4 Jahre wiederholen.

Da sich in einem naturnah angelegten Teich das Probleme eigentlich von selbst erledigt sollte man die Teichtechnik so einsetzen, dass vor allem das Sediment, was sich aus den zu Boden sinkenden Schwebstoffen und Futterresten bildet, permanent abgesaugt und aus dem Teich entfernt wird. Und um eine übermäßige Algenblüte mit entsprechend geringer Sichttiefe zu verhindern kann ein UVC-Gerät genutzt werden.

Bestimmung des optimalen Fischbesatzes

Folgt man diesen Empfehlungen und beherrscht mit Einsatz der richtigen Pumpen- und Filtertechnik die genannten Alterungsprozesse, so bleibt immer noch die Frage, wie viele Fische ein Teich verkraftet, ohne dass die gesamte Biozönose zu kippen droht.

Grundsätzlich gilt natürlich auch ‚Weniger ist mehr‘, lieber auf einige Fische verzichten und dafür das Teich- und Fischleben stressfrei genießen.

Es gibt viele schlaue Formeln, um einen teichgemäßen Fischbesatz ermitteln zu können. Generell sollten in einem Fischteich mit einem Fassungsvermögen von 7 bis 12m² die ersten 1000 Liter für das Pflanzenwachstum reserviert bleiben, also nicht mit Fischen besetzt werden.

Außerdem nimmt ja auch das Bodensubstrat aus Sand, Kies und Steinen dem Teich einiges an potentiellem Füllvolumen weg. Die übrig gebliebenen Kubikmeter Wasservolumen können nun rein rechnerisch mit Fischen besetzt werden. Es macht dabei wenig Sinn, eine bestimmet Literzahl pro Fisch einzukalkulieren. Denn erstens werden die frisch in den Teich eingesetzten Fische im Laufe der Jahre noch um einiges wachsen. Und mit zunehmender Länge nehmen Volumen und Gewicht des Fisches überproportional zu.

Deshalb sollte man beispielweise für einen Jungfisch, der mit 10cm Körperlänge in den Teich eingesetzt wird, durchschnittlich nicht die häufig empfohlenen 50 bis 60 Liter Wasser veranschlagen, sondern gleich das Vierfache an Wasservolumen einkalkulieren und dies dann noch um einen Faktor von 2,5 bis 3 multiplizieren. D.h. wenn man bei einem Fisch von 10cm Länge mit 60 Liter Wasservolumen rechnet, dann braucht er nach 1 bis 2 Jahren bei einer Körperlänge von 25cm bereits 600 Liter Wasservolumen.

Aber nicht nur die individuelle Körpergröße eines Fisches ist für die Besatzdichte des Fischteiches ausschlaggebend. Viele Arten wie die Regenbogenelritze fühlen sich nur in einem Schwarm von wenigstens 20 bis 30 oder mehr Exemplaren wohl. Auch wenn sie nicht mehr als 10cm groß werden, stößt man bei solchen Schwarmfischen schneller an die Aufnahmefähigkeit des Fischteichs.

Beispielhafter Besatz eines Teiches

Nach Berechnungen von GUTJAHR (2007) würde ein 7m³ fassender Fischteich ausreichenden Lebensraum für 8 Goldorfen mit einer Endlänge von 25cm reichen. Zusätzlich können 15 Amerikanische Rotflossenorfen eingesetzt werden, die mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 8 bis 10cm kleiner als die Goldorfen bleiben. Außerdem hätte in diesem Teich noch ein Pärchen Sonnenbarsche (mit einer Körperendgröße von 20cm) Platz.

Nach der oben geschilderten Berechnungsformel mit dem Faktor Wasservolumen in Liter x 4 x 2,5 bis 3 würden die 8 Goldorfen im Laufe der Zeit 4m³ Wasser beanspruchen, die Rotflossenorfen werden mit etwa 900 Liter zufrieden gestellt. Den Sonnenbarschen müssen etwa 900 Liter zur Verfügung stehen. Dann bleiben noch etwa 200 Liter als stille Reserve.

Würde man sich aber stattdessen mit nur einer Fischart begnügen, dann käme man z.B. für das Pärchen Sonnenbarsche schon mit einem Miniteich aus oder man könnte die Fischgruppe von Rotflossenorfen, Goldorfen oder Regenbogenelritze stark vergrößern, was viel eher einer artgerechten Haltung als Schwarmfisch gerecht würde.

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Literatur

GUTJAHR A. (2007): 300 Fragen zum Gartenteich .- Gräfe und Unzer Verlag (München).
JOREK,N. (2004): Beispielhafte Gartenteiche.- Verlag Natur und Garten (Ibbenbüren).

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