Was ist der Unterschied zwischen einer Lasur und einer Lackierung?
Eine Lasur entspricht eher einem Pflegemittel als einem Anstrich. Lasuren eignen sich vor allem für wertvolle, naturbelassene Hölzer. Ein Teil der Lasur zieht in das Holz ein, ein Teil bleibt auf der Oberfläche des Holzes haften und bildet dort einen transparenten Schutz vor Feuchtigkeit, schädigenden UV-Strahlen der Sonne und anderen Wettereinflüssen.
Eine besonders dunkle Lasur schützt am besten vor Schäden durch das UV-Licht. Allerdings kann eine dunkle Lasur später nicht wieder aufgehellt werden. Aber die Lasur kann später auch mit einem Farblack überstrichen werden.
Nicht nur das Gartenhaus kann mit einer Lasur geschützt werden, auch Gartenmöbeln aus wertvollem Holz, Terassenfliesen aus Holz, der Badesteg aus Holz am Pool oder Schwimmteich können lasiert werden. So werden aus empfindlichen Holzmöbeln wetterfeste Gartenmöbel für viele Jahre.
Abgesehen von klarem, farblosem Lack ist, ist ein Farblack mehr oder weniger deckend und die ursprüngliche Maserung und Farbe des Holzes verschwindet unter der Schutzschicht.
Die Eigenschaften von Lasur und Lack im Vergleich
Eigenschaften | Holz lasieren | Holz lackieren |
Haltbarkeit | ca. 2 bis 3 Jahre | ca. 4 bis 5 Jahre |
Transparenz | Leichte Tönung möglich, die Lasur bleibt aber transparent | Abgesehen von Klarlack immer deckend |
UV-Schutz | gut | sehr gut |
feuchtigkeits-abweisend | feuchtigkeits-regulierend | Feuchtigkeits-abweisend |
Stoßfestigkeit | bleibt erhalten | Kann abplatzen und Risse bekommen |
Grundierung | nur bei Nadelholz | ja, vor dem Lackieren |
Holzoberfläche anschleifen | Vor jeder Lasur das Holz aufrauen | Vor jedem Lackanstrich Holzoberfläche anschleifen |
Soll das Gartenhaus lasiert oder lackiert werden?
Sind die Holzwände des Gartenhauses gut erhalten ohne Risse, Sprünge oder Absplitterungen der Oberfläche und zeigt das Holz eine schöne Maserung, dann gilt es in erster Linie diese zu erhalten und weiterhin sichtbar zu machen. Dann ist eine Lasur des Holzes die richtige Wahl.
Eine transparente Lasur erhält die natürliche Holzoberfläche, schützt sie vor Nässe und Verwitterung. Und durch eine leichte Tönung mit einer bräunlich-tansparenten Farbnote kann die Holz-Struktur und Maserung weiter vertieft und hervorgehoben werden. Außerdem spart man sich bei einer Lasur im Vergleich zur Lackierung einige Arbeitsschritte, besonders eine aufwendige Grundierung. Das spart Zeit und Kosten. Und wenn man später einmal das lasierte Holz lackiert werden soll: Das ist ohne weiteres möglich!
Ist die Oberfläche der Holzwände des Gartenhauses dagegen mit der Zeit unansehnlich geworden, weist Risse, Absplitterungen oder auch Abblättern eines älteren Anstriches dann das Holz auf alle Fälle lackiert werden – auch wenn der Aufwand deutlich größer ist als bei einer Lasur.
Hinweis
Und wenn man trotzdem die Holzstruktur und Maserung sichtbar lassen will, dann streicht man eben mit einem farblosen Klarlack!
Wer dagegen sein Gartenhaus farbenfroh gestalten möchte, dem steht eine schier endlose Auswahl an Farben zur Verfügung. Man sollte es jedoch nicht zu bunt treiben!
Am besten beschränkt sich auf 2 Farben – eine wird flächendeckend verstrichen, mit der zweiten kann man die Absätze, Leisten oder Rahmen von Fenster und Türen hervorheben. Ein bekanntes Beispiel ist die schwedische Styga mit Wänden in Dunkelrot und Rahmen in Weiß. Allerdings können nach der Lackierung Substanzen aus dem Holz austreten, die das leuchtende Weiß vergilben. Solche Flächen brauchen deshalb vor dem Anstrich eine besonders sorgfältige und schützende Grundierung. Einmal mit Farblack gestrichen, ist es allerdings so gut wie ausgeschlossen, nach Entfernung der Lackschicht durch eine Lasur die ursprüngliche Oberflächenstruktur und Maserung des Holzes wieder zur Geltung zu bringen.
Arbeitsschritte bei der Holz-Lazur
Zunächst werden alle Holzfläche gründlich von allem Schmutz mit Handfeger oder Bürste befreit. Dann wird das Holz mit fein gekörntem Schleifpapier angeschliffen und anschließend noch einmal abgefegt werden. Handelt es sich um ein Nadelholz, dann sollten die Flächen mit einer speziell für Nadelhölzer geeigneten Holzschutzgrundierung behandelt werden.
Andere Holzarten können dagegen sofort grundiert werden. Dazu verstreicht man die Lasur relativ dünn mit einem breiten Flachpinsel und zwar immer in Richtung der Maserung. Dann lässt man die Lasur einen Tag lang trocken. Danach wird die Lasur mit fein gekörntem Schleifpapier angeschliffen, abgebürstet und es folgt ein zweiter Lasuranstrich.
Arbeitsschritte beim Streichen mit Lack
Zunächst müssen alle Holzflächen mit Handfeger und Bürste von Staub, Spinnweben und Schmutz gereinigt werden, auch versteckte Winkel und Ecken.
Ist die gesäuberte Holzoberfläche rau, uneben und rissig, dann muss sie angeschliffen werden. Auch alte Farbschichten müssen mit einem Schwingschleifer entfernt werden. Dazu unbedingt Schutzbrille und Atemschutzmaske tragen.
Größere Risse und klaffende Lücken im Holz werden mit einer geeigneten Füllmasse zugespachtelt.
Nun werden alle Teile und Flächen des Gartenhauses, die nicht gestrichen werden sollen, mit Malerkrepp abgeklebt oder durch eine Kunststofffolie abgedeckt. Fenster und Türen kann man stattdessen natürlich einfach aushängen! Auch der Rasen oder Beete rund ums Haus sollte man abdecken.
Für die weiteren Abschritte, das Grundieren und Lackieren braucht man unbedingt komplett trockene, etwas bewölkte Tage mit Lufttemperaturen zwischen 10 und 15oC. Mit der flächendeckenden Grundierung des Holzes wird es imprägniert, vor Insektenfraß und Pilzbefall geschützt und ein Ausgasen oder Austreten von Substanzen verhindert, die die spätere Farblackschicht beschädigen oder verfärben könnten. Nach dem Grundieren sollte man einen Tag Pause einlegen, damit sie vollständig trocknet.
Bevor man mit dem Farb-Anstrich beginnt, muss das Holz noch einmal vorsichtig geschliffen werden. Durch das Grundieren können sich einzelne Holzfasern aufgestellt oder abgelöst haben, die ein gleichmäßigen Auftragen des Farblacks behindern.
Nach dem Anschleifen wird die Oberfläche noch einmal abgefegt. Danach kann man mit dem eigentlichen Farbanstrich beginnen. Zunächst werden die größeren Flächen mit breitem Pinsel oder Farbroller gestrichen, danach kommen die Fenster- und Türrahmen oder andere kleinere Teile dran. Nun muss der Lack mindestens vier, fünf Stunden trocknen, bei kühlem Wetter u. U. auch ein halber Tag. Arbeitet man am Gartenhaus mit zwei oder mehr Farben, dann muss selbstverständlich zwischen den einzelnen Farbanstrichen eine Trockenpause einlegen. Damit die Lackschicht wirklich flächendeckend lückenlos und gleichmäßig aussieht, muss ein zweites Mal lackiert werden.