Natürlicher Lebensraum und Verbreitung
Die Karausche ist in Europa weit verbreitet. Das natürliche Vorkommen reicht von England und Frankreich über Mittel- und Osteuropa, Teile Skandinaviens bis in den Osten Russland. In Südspanien ist die Karausche ausgesetzt worden.
Sie besiedelt vor allem flache und pflanzenreiche Weiher und Seen.
Lebensweise
Die Karausche ist einer der am einfachsten zu haltenden Karpfenfisch für den Gartenteich. Denn sie passt sich gut an die im Gewässer herrschenden Milieubedingungen an und toleriert auch verschmutztes, trübes Wasser mit geringen Sauerstoffkonzentrationen.
Im Winter gräbt sie sich in den weichen Bodengrund ein und verfällt in einer Art Winterstarre.
Die Karausche hält sich gerne zwischen Wasserpflanzen auf. Sie ernährt sich neben wirbellosen Wassertieren, wie im Boden lebenden Zuckmückenlarven und anderen Schlammbewohner, aber auch vor allem von Wasserpflanzen und nutzt sie auch als Laichsubstrat.
Die Laichzeit reicht von Mai bis Juni. Die Karauschen sammeln sich dann zu ganzen Schwärmen in flachen Gewässerabschnitten mit reichlich Pflanzenbewuchs. Die Weibchen legen zwischen 150.000 und 300.000 nur 1 bis ½ mm große Eier.
Die Eier bleiben mit ihrer klebrigen Oberfläche an den Wasserpflanzen haften. Nach spätestens einer Woche schlüpfen die Fischlarven.
Im 3. oder 4. Lebensjahr werden die Karauschen geschlechtsreif, auch wenn sie dann erst zwischen 8 und 15 cm Körperlänge erreicht haben.
Merkmale der Karausche
- Die Karausche (Carassius carassius) gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae).
- Sie hochrückig und gedrungen gebaut mit einem seitlich abgeflachten Körper.
- Sie wird durchschnittlich 20 bis 35 cm, unter optimalen Milieubedingungen maximal bis zu 50 cm lang.
- Die Karausche hat einen dunkleren, bräunlichen Rücken mit einem grünlichen Schimmer und deutlich hellere Flanken in Gelbich-Braun.
- Der Bauch ist gelblich bis schmutzig grau-weiß gefärbt. Auf der Schwanzwurzel der Jungfische ist ein dunkler Fleck zu erkennen.
- Das Maul der Karausche hat keine Bartfäden.
- Ihre Schuppen sind groß.
- Die große Rückenflosse ist hoch und hat einen leicht gewölbten Rand. Die Schwanzflosse ist nur leicht eingebuchtet.
- Junge Karauschen haben im Gegensatz zu Carassius auratus einen schwarzen Fleck auf der Schwanzwurzel.
Pflege der Karausche im Gartenteich
Karauschen sind friedfertige und ruhige Fische. Trotz ihrer Größe – sie können bis zu 60 cm groß und mehrere Kilogramm schwer werden – können sie in einer kleinen Gruppe bereits in einem mittelgroßen Teich erfolgreich gehalten werden.
Sie sind nicht sehr schwimmfreudig und halten sich meist am Teichboden auf, wo sie im weichem Bodensubstrat gründeln, um Lebendnahrung aufzuspüren oder zu Boden gesunkene Pflanzenreste fressen.
Außerdem wachsen Karauschen nur sehr langsam heran, erst im 3. Lebensjahr können sie 10 cm an Körperlänge erreichen.
Der Teich sollte stellenweise dicht mit Wasser- und Teichpflanzen besetzt sein. Als Allesfresser nehmen die Karauschen auch gerne pflanzliche Nahrung zu sich.
Vermehrung
Karauschen laichen im Frühsommer. Als Platz zum Ablaichen wird meist die Flachwasserzone gewählt, die dicht bepflanzt ist.
Die Eizahl ist abhängig von Alter, Größe und Gewicht des Weibchens. Pro kg Körpergewicht können zwischen 150.000 und 300.000 Eier abgelegt werden.
Karauschen sind Haftlaicher, die die Eier an Pflanzen ablegen. Es kann sogar vorkommen, dass man mit gekauften Teichpflanzen einige, an den Pflanzenblätter anhaftende, Karauscheneier als Bilde Passagiere mit in den Teich einschleppt.