Die Flatterbinse blüht zwischen Juni und August. Die spinnenartigen Blütenstände sitzen endständig am Grund eines bis zu 30 cm langen Hüllblattes. Die Flatter-Binse breitet sich sowohl vegetativ über ihr im Boden kriechendes Rhizom aus, als auch über die Samen, die in den eiförmigen, braunen Kapselfrüchten gebildet werden. Neben der wildlebenden Stammform wird im Gartenfachhandel auch eine Zuchtsorte Juncus effusus Spiralis mit korkenzieherartig gedrehten Stängeln angeboten.
Verbreitung und Lebensraum der Flatter-Binse
Die Flatter-Binse ist in den gemäßigten Zonen vor allem der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. In den Tropen des Südens zieht sie sich in höheren Lagen zurück; so kommt sie in Südamerika noch bis in Höhen von mehr als 3.500m ü. NN vor. In Europa kommt sie überall außer in der arktischen Klimazone vor. Als Standort werden kalkarme, aber nährstoffreiche Böden am Rande von Gräben, Mooren und Feuchtgebieten bevorzugt.
Merkmale, Form und Färbung
Die Flatter-Binse ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze, die zwischen 30 und 100cm hoch wächst. In Mitteleuropa ist sie eine der häufigsten Vertrerinnen der Binsengewäche (Familie Juncaceae). Charakteristisch sind die glatten, glänzenden, zylindrischen Stängel. Wie bei allen Binsenarten so prägen auch bei der Flatter-Binse die Halme das Erscheinungsbild der Pflanzenhorste, während ihre Blätter stark reduziert sind. Stattdessen sind die Stängel zur Photosynthese fähig. Im Inneren dieser Stängel befindet sich schaumgummiartiges, weißliches Gewebe, das abgestorbenen Pflanzenzellen gebildet wird und zur Durchlüftung dient ? Aerenchym genannt ? eine Anpassung an die sauerstoffarmen Böden. Nur am Stängelgrund sind zwischen 5 und höchsten 8 kleine Niederblätter erhalten, die scheidenförmig eng am Stängel anliegen. Den Blütenstand bildet eine lockere Spirre, die am Ende des Stängels steht. Diese Blütenspirren stehen in der Achsel eines Hüllblattes, welches bis zu 30cm lang sein kann. Das erweckt den Eindruck, als würde sich der Binsenstängel oberhalb der Blüten weiter fortsetzen. Die Flatter-Binse blüht zwischen Juni und August.
Pflege der Flatter-Binse am Gartenteich
Die Flatter-Binse ist eine äußerst genügsame und ausdauernde Pflanze und bestens geeignet für einen Platz am Rand des Gartenteichs, der gelegentlich überflutet wird. Oder in einem an den Gartenteich angrenzenden Sumpfbeet oder am Rand eines Moorbeetes. Voraussetzung ist jedoch immer, dass der Boden möglichst kalkfrei, zumindest kalkarm, aber nährstoffreich sein sollte. Dazu eignet sich ein Gemisch aus Torf und Lehm. Schatten oder Halbschatten wird von der Flatter-Binse nicht vertagen; sie braucht einen vollsonnigen Standort. Auch eine gelegentliche Überflutung wird gut vertragen. Fertig getopfte, kleine Binsen-Horste bezieht man am besten preisgünstig aus Wasserpflanzengärtnereien oder im Internethandel. Neben der Stammform wird auch eine Korkenzieher-Binse Juncus effusus Spiralis angeboten, die korkenzieherartig gedrehte Halme hat und deshalb auch ?Liebeslocke? genannt wird.
Vermehrung der Flatter-Binse
Die Flatter-Binse breitet sich sowohl vegetativ über ihr im schlammig-feuchtem Boden kriechendes Rhizom aus, als auch generativ über ihre Blüten und Früchte. Die Blütenhülle setzt sich aus 6 spitz zulaufenden, nur wenige mm lange, grüne Perigonblättchen, von denen 3 außen und drei innen stehen, und 3 Staubgefäßen und Narben zusammen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Als Frucht bildet sich eine eiförmige, dreikantige, bräunliche Kapsel, die zahlreiche Samen enthält. Mit der Zeit kann die Flatter-Binse rund um den Gartenteich in regelmäßigen Abständen große, dichtstehende Horste bilden.