Was sind Fadenalgen?
Fadenalgen im Teich sind an und für sich nichts Schlechtes. Wie alle anderen Wasserpflanzen versorgen sie den Teich und seine Bewohner mit lebenswichtigem Sauerstoff. Sie dienen Fischen und anderen Wassertieren als Nahrung und sind ein gutes Versteck für Kaulquappen und Insekten.
Problematisch ist es erst, wenn die Algen absterben und auf den Grund sinken. Bei der Zersetzung der toten Algen wird dem Wasser viel Sauerstoff entzogen. Es entsteht übel stinkender Faulschlamm mit den dazugehörigen Faulgasen. Im Extremfall kippt das Gewässer um. Die Lage für die darin lebenden Tiere wird lebensbedrohlich.
Wie erkenne ich Fadenalgen?
Fadenalgen im Teich lassen sich recht einfach an zwei Merkmalen erkennen:
Merkmal 1: Fadenalgen bestehen, wie der Name schon sagt, aus Fäden. Diese sind deutlich sichtbar und auffallend lang. Das ist der Unterschied zu den Schwebealgen. Diese sehr kleinen Algen erkennt man nur an einer Trübfärbung des Wassers.
Merkmal 2: Gibt es in einem Teich kaum Schwebe-, sondern nur Fadenalgen, dann ist das Wasser um die Algen herum klar.
Fadenalgen schwimmen entweder unter der Wasseroberfläche oder auf dieser. Aufgrund ihrer Konsistenz umwickeln sie häufig Steine, Wasserpflanzen sowie andere im Teich treibende Elemente.
Sie wachsen teilweise an Steinen und anderen Gegenständen. Oft schwimmen sie an der Wasseroberfläche und bilden dabei kleine Inseln. Sauerstoffbläschen befördern die Algen an die Wasseroberfläche und machen diese dort sichtbar. In der Hand fühlen sie sich schleimig an. Frei im Wasser schwimmend erinnern sie an Nixenhaar.
Schon gewusst?
Vielerorts sorgen die Blaualgen für eine Grünfärbung des Wassers. Dabei handelt es sich eigentlich gar nicht um Algen, sondern um Cyanobakterien. Diese bestehen aus winzigen Fäden, die bei großem Vorkommen grüne Teppiche bilden. Sie schweben lose im Teich und gleiten mit dem Wasser durch die Finger. Fadenalgen kann man hingegen richtig mit der Hand greifen.
Fadenalgen im Teich bekämpfen
Vier wirksame Methoden um Fadenalgen zu bekämpfen:
- Chemische Mittel gegen Fadenalgen
- Manuell Fadenalgen entfernen
- Fadenalgen mit Schwimmpflanzen bekämpfen
- Fadenalgen bekämpfen ohne Chemie: Ursachen
Chemische Mittel gegen Fadenalgen
Unkompliziert und zuverlässig sind chemische Mittel gegen Fadenalgen im Gartenteich. Häufig handelt es sich dabei um ein hochwirksames Algizid. Die meisten im Handel erhältlichen Mittel sind unschädlich für die im Teich lebenden Tiere und die anderen Wasserpflanzen.
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Bei den Fadenalgen bewirken die Produkte häufig, dass sich deren Kalkgerüst auflöst. Während viele Algizide für die Natur schädliche Substanzen enthalten, basieren die umweltfreundlichen Mittel speziell für den Teich auf einfachen Inhaltsstoffen wie Salicylsäure. Auch die im Humus vorkommende Huminsäure wird gerne zur Algenbekämpfung eingesetzt.
Mit High-Tech gegen Algen
Kupfer ist ein Metall, das die Algen nicht mögen. In die Rücklaufleitung von Teichen eingesetzte Kupfer-Elektrolyseure wirken dem Algenwachstum effektiv entgegen. Die positiv geladenen Kupfer-Ionen beeinflussen die Zellstruktur primitiver Organismen.
Diese sind danach nicht mehr dazu in der Lage, Nährstoffe aufzunehmen und sich zu vermehren. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn auch viele Fische vertragen das Kupfer nicht so gut.
Manuell Fadenalgen entfernen
Fadenalgen lassen sich leicht mit einem Kescher entfernen. Das ist auch sinnvoll, denn irgendwann sterben diese ab und sinken auf den Boden. Damit beginnt man am besten bereits im Frühling. Bevor die Pflanzen richtig an Kraft gewinnen, nutzen nämlich viele Algen die Gelegenheit, um ordentlich zu wachsen.
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Ab Juni genügt es, die Algen nur noch gelegentlich herauszukeschern. Langfristig gesehen ist es jedoch effektiver, die Ursachen zu bekämpfen und eine Überdüngung zu vermeiden.
Unser Tipp
Da sich insbesondere die Fadenalgen gerne um Wasserpflanzen wickeln, besteht das Risiko, mit den Algen versehentlich auch die Pflanzen zu beschädigen. Manche Teichbesitzer wickeln die Algen deshalb gerne mit einem Ast auf.
Fadenalgen mit Schwimmpflanzen bekämpfen
Fadenalgen und Wasserpflanzen stehen in ständiger Konkurenz um die im Wasser enthaltenen Nährstoffe. Kümmern oder fehlen die Pflanzen im Teich, so nutzen die Algen die Chance und vermehren sich blitzartig.
Eine zuverlässig wirksame und zugleich nachhaltige Methode um Fadenalgen im Teich zu bekämpfen, ist das Einbringen von nährstoffhungrigen Schwimmpflanzen.
Denn Schwimmpflanzen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie nehmen den Algen nicht nur die Nährstoffe weg, sondern breiten sich an der Wasseroberfläche aus und dunkeln so den Lebensraum der Algen ab. Dadurch fehlen den Algen sowohl Nährstoffe als auch das zur Vermehrung notwendige Licht.
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Tipps aus der Praxis
Tipp 1: Um den Schwimmpflanzen einen Vorsprung zu schaffen, werden kurz vor dem Einbringen der neuen Pflanzen, möglichst viele Fadenalgen mit einem Kescher aus dem Teich gesammelt.
Tipp 2: Ein Schwimmpflanzensortiment aus unterschiedlichen Arten hat den Vorteil, dass immer Arten dabei sind, die unter den Millieubedingungen gut wachsen.
Fadenalgen bekämpfen ohne Chemie
Zum einen ist es möglich, die Algen mit dem Kescher manuell aus dem Teich zu entfernen, zum anderen trägt die Teichgestaltung dazu bei, das Vorkommen deutlich zu verringern. Wasserpflanzen entziehen dem Wasser Nährstoffe und konkurrieren somit mit den lästigen Algen.
Hinweis
Eine Faustregel besagt, dass rund ein Drittel des Teichs bepflanzt sein sollte. Da die Algen Licht zum Wachsen benötigen, eignen sich hierfür besonders Pflanzen zur Beschattung. Das sind zum Beispiel See- und Teichrosen. Außerdem fühlen sich Algen im stark bewegten Wasser, beispielsweise unter Springbrunnen, weniger wohl.
Der algenarme Teich
Bereits bei der Planung des Teichs ist es möglich, die Algenbildung effektiv einzudämmen. Folgende Maßnahmen sind sinnvoll:
- Größe: Je größer und tiefer der Teich, desto langsamer erwärmt er sich. Algen lieben Wärme und gedeihen in kälterem Wasser nicht so gut.
- Anlage verschiedener Pflanzzonen: Um möglichst viele verschiedene Pflanzenarten anzusiedeln, lohnt sich die Anlage einer Ufer-, Flachwasser- und Tiefwasserzone. Am Ufer wächst zum Beispiel Schilf, Hechtkraut und die Wasserschwertlilie. In der Flachwasserzone fühlen sich einige Unterwasserpflanzen wie die Wasserpest wohl. Seerosen setzt man ins Tiefwasser etwa ab einer Tiefe von 50 Zentimetern.
- Lage: Direkt am Ufer stehende Laubbäume beschatten das Gewässer und bergen das Risiko des Laubeintrags.
Effektive Maßnahmen zur Vorbeugung
Der Hauptgrund für das Algenwachstum ist Überdüngung. Hier einige Tipps, um dies zu vermeiden.
So Überdüngung vermeiden:
- Wasserpflanzen in nährstoffarme Spezialerde einsetzen
- im Herbst Laub mit dem Kescher entfernen oder Teich mit einem Netz überspannen
- nicht mehr füttern, als die Fische binnen weniger Minuten fressen
- in Ufernähe keinen Rasendünger verwenden
- einen Eichenast ins Wasser geben und mithilfe der Gerbsäure den pH-Wert senken
Bei der Bekämpfung der Fadenalgen sollte man alle Schritte in einem Gartenteich Tagebuch festhalten. Sowohl die durchgeführten Maßnahmen, als auch erste sichtbare Erfolge sollte man mit Datum notieren.
Um die Schreibarbeit etwas zu reduzieren kann man dies mit einem Datumstempel dokumentieren. Dadurch hat man einen guten Überblick und kann bei einer späteren Algenplage die wirkungsvollsten Maßnahmen schnell ausmachen.
Ursachen für Fadenalgen im Teich
Fadenalgen machen sich gerne dort breit, wo es keine Konkurrenz durch andere Pflanzen gibt. Sie besiedeln deshalb mit Vorliebe wenig bepflanzte Gartenteiche. Hier sind ausreichend Nährstoffe vorhanden, die nur ihnen allein zur Verfügung stehen.
Daher sollte immer der erste Schritt sein, den Teich mit stark zehrenden Pflanzen auszustatten.
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Allgemein fördert eine Überdüngung das Wachstum. Zu viele Algen im Teich sind oft ein Zeichen von Nährstoffüberschuss. Abgestorbene, nicht entfernte Pflanzen, aber auch herabfallendes Laub und zu viele Tierausscheidungen infolge eines zu hohen Fischbesatzes fördern dies. Ein Übermaß an Fischfutter, das ungefressen auf den Gewässergrund sinkt, trägt ebenfalls zur Überdüngung bei.
Ein kleiner Tipp aus der Praxis
Viele Teichbesitzer überschätzen den Futterbedarf ihrer Fische. In einem naturnah gestalteten Gewässer mit einer Vielzahl an Pflanzen, Mikroorganismen und Kleinlebewesen benötigen die Fische oft gar kein zusätzliches Futter – vorausgesetzt, es liegt kein Überbesatz vor.