Krankheiten erkennen
Auch bei bester Pflege und abwechslungsreicher Ernährung kommt sicher jeder Teichbesitzer früher oder später mit Fischkrankheiten, Würmern, Egeln oder dem Gelbrandkäfer in Berührung. Deshalb sollte man beim Beobachten der Teichfische stets auf Unregelmäßigkeiten achten. Wirken Fische apathisch und nehmen kein Futter auf, sind Verfärbungen oder Geschwüre zu erkennen, hängen Parasiten an den Fischen oder verhalten sie sich anders als sonst?
Bei frühzeitiger Erkennung von Problemen sind meist nur wenige Fische erkrankt und man kann durch eine schnelle Reaktion meist alle oder fast alle Fische retten. So kann man nicht nur die lieb gewonnenen Teichfische retten, sondern auch bei beispielsweise teuren Koi einen merklichen finanziellen Schaden abwenden.
Kranke Fische in Quarantäne
Hat man an einem oder mehreren Teichfischen Unregelmäßigkeiten festgestellt, so sollte man diese sofort von den anderen Fischen separieren und in einen separaten Behälter umsetzen. Hierzu kann man sowohl einen kleinen Miniteich, ein größeres Aquarium, aber auch eine Regentonne verwenden. Allerdings muss man hierbei darauf achten das sich das Wasser tagsüber nicht zu sehr erwärmt, wie es bei einer Regentonne der Fall ist, wenn diese nicht vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt wird. Zudem sollte diese mit einer Luftpumpe durchlüftet werden und ggf. eine Filterung, wie beispielsweise einem Aquarien-Innenfilter, installiert werden.
Nachdem man die erkrankten Fische separiert hat sollte man sich sofort an die Bestimmung der vorliegenden Krankheit machen. In der Regel kann man die Krankheit in folgende Gruppen einteilen:
- Parasiten (Fischegel, Saugwurm, …)
- Verpilzungen
- Infektionen
- Verletzungen (z.B. durch Vögel, Katzen usw.)
Hat man mit der Bestimmung der Krankheit Schwierigkeiten und kann diese trotz guter Literatur nicht sicher bestimmen, so sollte man einen befreundeten Teichbesitzer oder einen Tierarzt zu Rate ziehen. Hier sollte man keine Zeit verschenken und jede Stunde nutzen, denn gerade bei ansteckenden Krankheiten ist häufig eine schnelle Medikamentengabe notwendig.
Der Fischturm – Hilfsmittel um kranke Fische zu erkennen
Verhaltensauffälligkeiten oder tote Fische kann man häufig leicht erkennen, doch wie soll man als Teichbesitzer kleine Fischegel oder Verfärbungen der Haut an den Fischen erkennen. Nur selten ist die Wasseroberfläche spiegelglatt und die Fische zeigen sich sehr nah am Ufer. Wenn man bedenkt das kleinere Egelarten nur wenige Millimeter groß sind, oder bei der Weisspünktchenkrankheit die weißen Punkte auf den Fischen nur einen Millimeter groß sind.
Ein Fischturm kann helfen die Fische zu betrachten
Seit einiger Zeit liest man häufiger von Fischtürmen oder Fischkuppeln, die in den Gartenteich installiert werden. Dabei handelt es sich um Säulen aus Glas oder transparentem Kunststoff, die mit Wasser gefüllt sind und 20 bis 100 Zentimeter über die Wasseroberfläche herausragen. Da die Säulen nach Unten offen sind können die Fische von unten hineinschwimmen und in der Säule aufsteigen. Dies verschafft dem Teichbesitzer einen noch genaueren Blick auf die Fische und man kann diese aus Fischperspektive beobachten.
Während anfangs solche Fischtürme nur von interessierten Hobbyteichbesitzern eingesetzt wurden, findet man inzwischen eine große Anzahl professioneller Koizüchter, die einen Fischturm einsetzen um Krankheiten frühzeitig erkennen zu können und damit Schaden abwenden.
Neben dem Erkennen von Krankheiten bieten sich solche Fischtürme auch zum Fotografieren hochwertiger Koi-Exemplare an. Hier werden jedoch meist, um Verzerrungen zu vermeiden, rechteckige anstatt der runden Fischtürme eingesetzt.
Schwimmen die Fische überhaupt in den Fischturm
Als skeptischer Teichbesitzer fragt man sich zu recht ob die Teichfische überhaupt in den Fischturm schwimmen und man sie dort beobachten kann, oder bleibt der Fischturm eine von den Fischen ungenutzte Investition.
Natürlich dauert es einige Tage, in seltenen Fällen auch Wochen, bis man die Teichfische in dem Fischturm beobachten kann. Jedoch halten sich viele Fische sogar sehr häufig im Fischturm auf. Dies hat einen einfachen Grund: Anfangs zieht natürlich die Neugier der Fische diese in den Fischturm, doch dann spüren die Teichfische sehr schnell dass das Wasser im Fischturm etwas wärmer ist, als das restliche Teichwasser. Die Sonne erwärmt das Wasser im Fischturm am Morgen und im Frühjahr schneller als das übrige Wasser im Gartenteich. Dieses wärmere Wasser genießen die Fische und suchen daher den Fischturm zur Freude des Teichbesitzers häufig auf.
Den Fischturm reinigen
Leider genießen nicht nur die Fische das warme Wasser und die Sonneneinstrahlung. Auch Algen lieben den Fischturm und sorgen dafür, dass mit der Zeit ein grüner Überzug an den Wänden entsteht. Daher muss der Fischturm in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. In der Regel kann dazu am oberen Ende ein Deckel geöffnet werden, wodurch Luft in den Fischturm gelangt und so der Wasserspiegel absinkt. Dann kann der Fischturm bequem mit einer Bürste gereinigt werden. Danach wird der Deckel wieder aufgesetzt und durch eine Vakuumpumpe die Luft abgesaugt, was zum Ansteigen des Wasserspiegels im Fischturm führt.
Ein Fischturm ist daher nicht nur ein hübsches Accessoire, sondern kann beim Entdecken von Krankheiten und Parasiten eine hilfreiche Unterstützung sein.