Verbreitung und Lebensraum von Hydrocotyle vulgaris
Der Gewöhnliche Wassernabel ist in Europa vor allem in den subatlantischen bis submediterranen Küstenbereichen verbreitet. Daher ist er in der Norddeutschen Tiefebene wesentlich häufiger als in Süddeutschland. So ist er etwa im Bodenseegebiet vom Aussterben bedroht. Man findet ihn vor allem auf kalkarmen, leicht sauren bis neutralen Böden in Flachmooren, in sumpfigen und an moorigen Wiesen, in Moortümpel und Schlenken, sowie am Rand wasserführender Gräben. Außer Europa kommt der Gewöhnliche Wassernabel in Nordwest-Afrika vor.
In auf Teich- und Wasserpflanzen spezialisierten Gärtnereien wird der Gewöhnliche Wassernabel für den Besatz von Gartenteichen kultiviert. Als Schwimmblattpflanze eignet er sich aber auch fürs Kaltwasseraquarium.
Merkmale, Form und Färbung des Gewöhnlichen Wassernabels
Wuchs und Blätter
Der Gewöhnliche Wassernabel wird zwischen 5 und 15 cm hoch. Er hat schildförmige, mehr oder weniger kreisrunden, am Rand in Bögen eingekerbte Laubblätter, die denen der Kapuzinerkresse ähneln. Die Blätter haben lange Stiele, sodass sie im flachen Wasser an der Wasseroberfläche als Schwimmblattpflanzen liegen. Die Blätter sind hell grün mit davon deutlich abgesetzten, gelb-grünen Blattadern.
Die Pflanze bildet eine meterlange, dicht über dem Substrat kriechende Hauptachse, die an den Knoten wurzeln. Auch die langen Blatt- und Blütenstiele stehen entlang dieses Hauptsprosses.
Blüten
Mehrere der winzig kleinen, weißen bis rosa getönten Blüten bilden jeweils eine Dolde. Sie sind aber oftmals kaum zu sehen, da sie unter dem dichten Blattwerk verborgen sind. Die Blütezeit fällt in die Monate Juli und August.
Schwesterart – Amerikanischen Wassernabel
Es gibt eine sehr ähnliche Art, den aus dem tropischen Amerika stammende Amerikanischen Wassernabel Hydrocotyle verticillata. Dieser Wassernabel eignet sich zwar gut fürs Aquarium, aber nicht für einen Platz im Gartenteich, da er bei uns nicht winterfest ist. Er wird allerdings im Handel unter dem falschen Etikett Hydrocotyle vulgaris angeboten. Im Zweifel also besser nachfragen, ob es sich bei den Pflanzen wirklich um unseren einheimischen Wassernabel handelt.
Pflege des Gewöhnlichen Wassernabels im Gartenteich
Dieser Wassernabel kommt für einen möglichst sonnigen Platz ? er nimmt aber auch mit Halbschatten vorlieb ? auf feuchtem bis nassem und kalkfreiem, saurem Substrat im Moor- und Sumpfbeet, in der Feuchtzone infrage, die auch zeitweise bis zu einem Wasserstand von etwa 10 cm überstaut oder überschwemmt sein darf.
In flachem Wasser breiten sich die Blätter ähnlich wie bei Schwimmblattpflanzen auf der Wasseroberfläche aus. Auch was die Wassertemperatur anbetrifft, ist Hydrocotyle vulgaris recht flexibel und toleriert Temperaturen zwischen 3 bis 30°C, wobei er allerdings am besten bei Wassertemperaturen zwischen 20 und maximal 28°C wächst.
Der Wassernabel verträgt sowohl weiches, kalkfreies, als auch mittelhartes Wasser bei einem pH-Bereich zwischen 5 und 7,5.
Der Wassernabel kann auch als Bodendeckerpflanzen zum Kaschieren künstlich wirkender Teich- und Bachlaufränder eingesetzt werden. Mit seinen runden Laubblätter bildet er einen schönen Kontrast zu anderen Teichrand- und Sumpfbeetpflanzen wie dem Tannenwedel, dem Froschlöffel oder dem Pfeilkraut.
Hat der Wassernabel erst einmal mit seinen Wurzeln Fuß gefasst, braucht er keine weitere Pflegemaßnahmen. Lediglich ausgelichtet werden muss er, wenn er sich als Bodendecker zu sehr ausbreitet.
Vermehrung des Gewöhnlichen Wassernabels
Die Pflanze lässt sich einfachsten vegetativ durch abtrennen bewurzelter Ausläufer vermehren.