Die Rasenbinse braucht am Gartenteich einen sonnigen Platz im Übergangsbereich von Flachwasser- zur Feucht- und Uferrandzone. Sie bildet rasenartige Bestände und kann entweder durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden.
Verbreitung und Lebensraum der Rasenbinse
Die Rasenbinse (Familie Binsen Juncaeae) kommt in ganz Europa mit Ausnahme des Südostens, aber auch in Nordafrika vor. Sie besiedelt feuchte, sonnige Standorte, vor allem überschwemmte Wiesen, Tümpel, Gräben und Moore. Von der Tiefebene dringt sie bis in Mittelgebirgslagen von 1.000m ü. NN, in den Alpen bis auf 1.250m ü. NN vor. Man findet die Rasenbinse zerstreut vor allem auf kalkfreien und nährstoffarmen, schlammigen Böden. Als Pionierpflanze ist sie auf schlammigen Böden in Abhängigkeit von den jeweiligen Standortbedingungen sehr formvariabel. Sie steht aufrecht im Wasser und selbst auf austrocknenden Böden, oder sie treibt flutend im Wasser auf überschwemmten Flächen. Sie kann sich aber auch am Boden kriechend ausbreiten. Die flutende Form der Rasenbinse wird auch als Juncus bulbosus var. fluitans bezeichnet (im englischen Sprachraum Aquatic Bulbous Rush genannt).
Merkmale, Form und Färbung
Die Rasenbinse Juncus bulbosus wird zwischen 5 und 20cm, maximal 25xm hoch. Diese Binsenart ist mehrjährig und kann mit der Zeit dichte Rasenflächen bilden. Die Binse hat eine grau-grüne Farbe, die oft rötlich überlaufen sein kann. Die Binse bildet kein Rhizom. Ihre dünnen Stängel haben einen runden Querschnitt und stehend aufrecht oder wachsen liegend. Die Stängel sind an der Basis knotenförmig verdickt; daher rührt auch ein weiterer Name der Binse ? Knollen- oder Zwiebel-Binse. Die sehr schmalen, borsteigen Blätter sind rundlich bis fadenförmig. Die Rasenbinse blüht bereits im ersten Jahr zwischen Juli und Oktober ? je nach den klimatischen Rahmenbedingungen und Standortverhältnissen. Als Blütenstand wird eine schwach verzweigt Rispe gebildet mit kurzen, laubartigen Tragblättern. Die Blütenblätter haben eine rötlich braune bis hellbraune Farbe oft mit einem grünen Mittelnerv. Seltener haben die Blüten auch ein reines Grün ohne Rot- oder Brauntöne. Die 3 äußeren Blütenblätter laufen spitz und sind lang, die inneren sind dagegen kurz und stumpf. Jede Blüte hat nur 3 Staubblätter und drei hellrote Narben, die relativ lang sind. Die eiförmige Fruchtkapsel hat eine rötlich braun glänzende Farbe mit einer kurzen Spitze, die die Blütenblätter nur wenig überragt. Die Blüten können durch die Stiche des Binsenflohs verkrüppeln. Statt Blüten bildet die Rasenbinse häufig Brutsprossen.
Pflege der Rasenbinse am Gartenteich
Die Rasenbinse kann im Übergangsbereich von Flachwasserzone zur feuchten Uferrandzone angesiedelt werden, da sie sowohl feuchte als auch überflutete Standorte verträgt. Man gibt ihr vorzugsweise einen sonnigen, warmen Platz; wichtig ist vor allem, dass Boden und Wasser kalkfrei oder zumindest kalkarm und relativ nährstoffarm sind. Die Rasenbinse breitet sich bald rasenförmig aus; vor allem mit Hilfe oberirdischer Ausläufer, denn die Rasenbinse bildet kein unterirdisches Rhizom. Daher kann man ihrem Ausbreitungsdrang leicht Grenzen setzen, zumal diese Binse kurze, flache Wurzeln bildet, die sich gut aus dem schlammigen Boden ausreißen lassen.
Vermehrung der Rasenbinse
Die Rasenbinse kann sich vivipar (= lebendgebärend) vermehren. An Stelle von Blüten treiben dann Brut-Sprosse. Auf diese Weise kann eine Pflanze sich aus drei Generationen zusammensetzen. Die Rasenbinse kann aber auch im Frühjahr durch Aussaat oder durch Teilung Frühsommer vermehrt werden.