Verbreitung und Lebensraum des Wasserlinsenzünslers
Der Wasserlinsenzünsler ist in ganz Europa außer Nordskandinavien, in Teilen Nordafrikas und in Asien bis Aserbaidschan, Iran und den Libanon verbreitet. In Mitteleuropa sieht man diesen Kleinschmetterling im Sommer an kleinen stehenden Gewässern fliegen, deren Oberfläche mit Wasserlinsengewächsen bedeckt ist.
Merkmale, Form und Färbung des Wasserlinsenzünslers
Der Wasserlinsenzünsler ist ein Kleinschmetterling aus der Familie Crambidae. Der Artname lemnata weist auf die Hauptfutterpflanzen der Raupen hin, Wasserlinsen der Familie Lemnaceae.
Die Männchen des Wasserlinsenzünslers haben weiße Vorderflügel mit einer dunkleren Zeichnung, die aber in der Regel nur schwach angedeutet ist. Die Weibchen haben dagegen etwas dunklere Vorderflügel mit einer verwaschenen, bräunlichen Zeichnung. Die Hinterflügel sind bei beiden Geschlechtern weiß mit einigen dunkleren Binden und Flecken. Darunter fällt besonders eine fast schwarze, gelb umrandete Binde am Flügelsaum auf, auf der mehrere silbern glänzende Pünktchen zu sehen sind.
Die Flügelspannweite kann bei den Weibchen bis zu 2,5cm betragen, bei den Männchen aber nur 1 bis 2cm. Die Raupe wird bis zu 1,5cm lang. Ihr Kopf ist hellbraun, der Halsschild schwarz, der übrige Körper ist grau gefärbt.
Pflege des Wasserlinsenzünslers im Gartenteich
Der Wasserlinsenzünsler fliegt nur zur Fortpflanzungszeit geeignete Kleingewässer an, hält sich die übrige Zeit in Gewässern, vor allem in Flussauen auf. Die Raupen leben dagegen ständig im Wasser. Ihre Lebensweise entspricht in vielen Details der des Seerosenzünslers, nur sind die Wirtspflanzen des Wasserlinsenzünslers keine See- oder Teichrosen, sondern die kleinen Blättchen der verschiedenen Wasserlinsenarten.
Die ersten Raupenstadien leben zunächst frei, atmen mit Hilfe ihrer Hautoberfläche, sie haben keine Tracheenkiemen wie die Raupen des Seerosenzünslers, ihre Körperoberfläche ist aber von Wasser benetzbar. Später spinnen sie sich aus unregelmäßig geschnittenen Wasserlinsenblättchen einen Pflanzenköcher zusammen. Manche Raupen nehmen stattdessen auch ein kurzes, innen hohles Halmstück als Köcher, den sie dann mit ihrem Gespinst etwas auskleiden.
Die Raupe hat nun eine wasserabweisende Körperoberfläche und der Köcher ist mit Luft gefüllt. Dadurch hat die Raupe genügend Auftrieb, um ständig dicht unter der Wasseroberfläche im Wasserlinsenteppich umher zu schwimmen. Die Puppe überwintert in diesem Köcher und lässt sich sogar unbeschadet im Eis einfrieren. Andere Raupen des Wasserlinsenzünslers überwintern in hohlen, abgestorbenen Schilfstängeln. Zur Verpuppung wird ein großes luftgefülltes Gespinst zwischen den Wasserlinsen angelegt, welches im Aussehen an die Unterwasser-Luftglocke der Wasserspinne erinnert.
Vermehrung des Wasserlinsenzünslers
Der Wasserlinsenzünsler bildet in der Regel zwei Generationen pro Jahr. Die Flugzeit fällt in die Monate Juni bis September. Die Weibchen legen die Eier schichtweise oder in Reihen auf der Blattunterseite der Wirtspflanzen ab. Nach etwa 2 Wochen schlüpfen die Junglarven.