Daher ist man auch als Besitzer eines Gartenteichs aufgerufen zu einem besonders sorgfältigen Umgang mit dem Nadelkraut. Überzählige Pflanzen dürfen nach dem Auslichten aus dem Teich auf keinen Fall in natürlichen und künstlich angelegten Gewässern der Umgebung „entsorgt“ werden.
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Verbreitung und Lebensraum des Nadelkrautes
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im Südosten Australiens, der Australien vorgelagerten Insel Tasmanien und in Neuseeland. Das Nadelkraut kommt sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern vor und ist selbst auf Salzwiesen zu finden.
Es wurde jedoch bereits vor längerer Zeit in Schottland und England eingeschleppt, ist dort stark verwildert und droht dort die einheimische Wasserflora zu verdrängen. Daher ist in Groß-Britannien der Verkauf des Nadelkrauts bereits seit 2014 verboten.
Auch in Deutschland taucht die Pflanze in einigen Regionen bereits seit 1981 auf, stellt aber bisher nur eine potentielle Bedrohung für die einheimischen Pflanzen dar. Es gibt jedoch auch in der BRD eine Frühwarnliste, eine Schwarze Liste invasiver Arten, auf der seit 2013 auch das Nadelkraut steht.
Als Aquarien- und Teichpflanze ist das Nadelkraut nach wie vor beliebt. Das verpflichtet uns aber zu einem besonders sorgfältigen Umgang mit dem Nadelkraut als Teichpflanze. Wenn es im Teich überhandnimmt, darf es nicht einfach in der Landschaft und erst recht in nahen gelegenen Gewässern „entsorgt“ werden.
Denn das Nadelkraut ist äußerst anpassungsfähig, es überlebt sogar in salzhaltigen oder mit Schwermetallen belasteten Gewässern. Besonders rasch kann sich das Nadelkraut in Fließgewässern ausbreiten. Wenn es erst einmal in einem Gewässer ?Fuß gefasst hat?, ist die Ausbreitung des Nadelkrautes kaum noch zu stoppen. Das mechanische Entfernen der Bestände kann das Nadelkraut durch seine hohen Wachstumsraten immer wieder ausgeglichen. Und eine Bekämpfung mit Herbiziden kommt nicht infrage, da man damit auch die einheimische Wasserflora vernichte würde.
Merkmale, Form und Färbung des Nadelkrauts
Das Nadelkraut (Crassula helmsii) ist eine der wenigen im Wasser lebenden Pflanzenarten aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Es gehört zu den submersen, d. h. vollständig untergetauchten Wasser- und Teichpflanzen. Es ist zwar eigentlich mehrjährig, aber wird mit zunehmendem Alter so schwach, dass es meist nur einjährig bleibt. Dank seiner hohen vegetativen Vermehrungsrate fällt dies aber kaum auf.
Wuchs
Das Nadelkraut bildet dünne und verzweigte, kriechende Stängel, sodass die Pflanze sich nur am Ende aufrichtet und dann eine Wuchshöhe von maximal 12 cm bei einer Gesamtlänge von bis zu 20 cm erreicht.
Blätter
Die grünen Laubblätter sind – wie bei vielen anderen Crassula-Arten auch – dickfleischig, aber fast nadelförmig schlank, flach und lang elliptisch bis lanzettartig geformt. Diese Blätter sind nur selten mehr als 1 cm lang und nur wenige mm breit – daher der deutsche Name Nadelkraut.
Blüte
Zwischen Juli und August erscheinen die weißen, kleinen Blüten, die mit ihren wenige mm langen Stielen in den Blattachseln sitzen. Das Nadelkraut bildet zwar auch Samen, aber die vegetative Vermehrung spielt eine weitaus größere Rolle.
Pflege des Nadelkrauts im Gartenteich
Das Nadelkraut verträgt sowohl einen Standort in der vollen Sonne als auch im Halbschatten. Auch in Bezug auf die Wassertiefe ist es mehr anpassungsfähig und kann zwischen 0 und 50 cm kultiviert werden. Das Substrat muss aber immer genügend nass sein, sonst vertrocknen die Pflanzen.
Das Nadelkraut kann deshalb sehr flexibel eingesetzt werden: In ein Sumpfbeet, in die nur gelegentlich unter Wasser stehende Feuchtzone und in die bis zu einem halben Meter tiefe Flachwasserzone. In den tieferen Bereichen des Gartenteiches bekommt es zu wenig Licht.
Die besten Dienste leistet das Nadelkraut als Sauerstofflieferant, wenn es vollständig untergetaucht im Wasser wächst, also ab einer Wassertiefe von etwa 20 cm. Da die Kolonie des Nadelkrautes rasch in die Breite wächst, kann es aber auch als Bodendecker zur Uferbefestigung eingesetzt werden.
Jungpflanzen des Nadelkrauts setzt man am besten im Frühjahr in den Gartenteich.
Um dem Ausbreitungsdrang des Nadelkrauts Grenzen zu setzen, pflanzt man in die Nachbarschaft auch andere Bodendecker wie das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia). Es lässt sich auch gut Sumpfwasserstern (Callitriche), Wasserfeder und Nadelsimse kombinieren.
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In der Regel muss der Bestand des Nadelkrautes aber regelmäßig ausgelichtet werden. Dabei muss das entfernte Pflanzenmaterial aber sorgfältig entsorgt werden ? und nicht etwa in die Umgebung gekippt oder gar ins nächste Gewässer entlassen werden.
Handelt es sich um einen natürlichen oder künstlichen Gartenteich mit Zu- und Ablauf in ein Fließgewässer, so sollte man auf keinen Fall Nadelkraut im Teich pflanzen.
Vermehrung des Nadelkrauts
Tochterpflanzen des Nadelkrauts gewinnt man durch Teilung, am besten im Frühjahr. Aber eigentlich muss man sich um die Vermehrung der Pflanzen nicht selbst kümmern, das Nadelkraut hat von Natur aus einen starken Ausbreitungsdrang.
Auch abgebrochene Stängelstücke bilden bald Wurzeln und sorgen dafür, dass der Bestand erhalten bleibt, auch wenn die einzelnen Pflanzen des Nadelkrauts eher hinfällig sind und selten älter als 1 Jahr werden.