Verbreitung und Lebensraum der Sumpfschwertlilie
Die Sumpfschwertlilie ist in den gemäßigten Regionen Europas und West-Asiens weit verbreitet. In die USA wurde sie als Zierpflanze eingeführt, hat sich aber im Laufe von rund 160 Jahren über ganz Nordamerika ausgebreitet.
Dei Sumpfschwertlilie besiedelt die Ufer von Fließgewässern und die Verlandungszone von Seen und Weihern. Auch in Mooren und Auen-Bruchwäldern kommt sie vor.
Wuchs, Blätter und Blüte der Sumpfschwertlilie
Wuchs
Die Sumpfschwertlilie kann bis zu 2 m hoch wachsen.
Blätter
Ihre schmalen, schwertförmigen Laubblätter erreichen Längen bis zu 90 cm.
Blüte und Blütezeit
Ende Mai bis Mitte Juni erscheint die leuchtend gelbe Einzelblüte.
Diese Blüte besteht aus 3 aufrechten Domblättern und drei Hängeblättern. Nach der Bestäubung durch Insekten bilden sich Kapselfrüchte mit jeweils 3 Kammern, die zahlreiche Samen enthalten.
Rhizom und Wurzelsystem
Um nicht völlig im weichen Bodenschlamm im Gewässer zu versinken, hat die Sumpfschwertlilie ein besonderes Wurzelsystem entwickelt. Ihr kriechendes Rhizom wächst nicht horizontal, sondern in einem leichten Winkel schräg nach oben. Dadurch wird ein zu tiefes Eindringen in den Untergrund vermieden.
Sobald die Adventivwurzeln Halt gefunden haben, bilden sie Querfalten, wodurch sie sich verkürzen und auf diese Weise ziehen sie quasi als Zugwurzeln den Wurzelstock fest gegen diese Unterlage heran.
Der Wurzelstock dient außerdem als Überwinterungsorgan. Sumpfschwertlilien haben lange, derbe Blätter, deren Hohlräume mit Luft gefüllt sind. Wasser nehmen sie nur über ihre Wurzeln auf. Daher ertragen sie ohne Weiteres auch stärkere Wasserstandschwankungen bis zum Trockenfallen, sofern nur der Boden mit Wasser gesättigt bleibt.
Pflege der Sumpfschwertlilie im Teich
Die Sumpfschwertlilie pflanzt man als Solitärpflanze oder in einer kleinen Gruppe am besten in ein großes, separates Pflanzgefäß, da sie sich über ihren Wurzelstock rasch ausbreiten und dann andere Pflanzen der Flachwasserzone verdrängen kann.
Sie braucht einen humus- und nährstoffreichen Lehmboden. Wie alle Schwertlilienarten, so ist auch die Sumpfschwertlilie in allen Pflanzenteilen giftig, besonders aber das Rhizom. Daher sollte man beim Umgang mit Iris-Arten vorsichtshalber Gartenhandschuhe tragen.
Die Entnahme der Sumpfschwertlilie an heimischen Gewässern ist verboten, da die Wildvorkommen unter Naturschutz stehen. Der Gartenfachhandel bietet sie aber aus Nachzuchten an, darunter auch Zuchtsorten mit besonders langen und hellgelben Blütenblättern, mit wießgestreiften Blättern und Sorten mit gefüllten Blüten.
Vermehrung der Sumpfschwertlilie
Die Bestäubung der Blüten der Sumpfschwertlilie weist eine Besonderheit auf, die in dieser Weise bei keiner anderen einheimischen Pflanzenart vorkommt. Wie alle Iris-Arten, so bildet auch die Sumpfschwertlinie einen Tunnel zwischen Blüten- und Griffelblatt, durch den das Insekt hindurch kriechen muss.
Iris pseudacorus bildet dabei sogar zwei Arten von Tunnelblüten: Ein enger Tunnel bleibt Schwebfliegen vorbehalten, ein weiter Tunnel ist für den Besuch von Hummeln bestimmt.
Die Sumpfschwertlilie kann man vegetativ durch Teilung des Wurzelstocks vermehren oder die aus den reifen Kapseln gewonnenen Samen auf einem feucht gehaltenen Substrat aussäen.