Im Gegensatz zur inzwischen einheimischen Stammform des Silberhaargrases bleibt das Japanische Blutgras klein und bildet kleine Horste, statt sich wie die Stammform über lange Wurzelausläufer flächenhaft auszubreiten. In Teichnähe kann man das Blutgras daher ohne Wurzelsperre an einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem lockeren, aber humusreichen Boden setzen. Es ist in den ersten Jahren nicht völlig winterhart und braucht einen Frostschutz. In unseren Breiten bildet es keine Blüten und kann deshalb nur vegetativ durch Teilung im Frühjahr vermehrt werden.
Verbreitung und Lebensraum des Japanischen Blutgrases
Das Silberhaargras, auch einfach Silberrispe genannt, ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet und wird gelegentlich auch nördlich der Alpen als Ziergras in den Gärten gepflegt. Dieses Süßgras ist aber auch im südlichen Afrika, in Teilen Asien und in Mikronesien zu finden. Es gilt in vielen Kontinenten als invasiver Neophyt ? eine Art, die sich sehr schnell auf Kosten einheimischer Gräser ausbreitet. Man kann drei Formen mit unterschiedlicher geographischer Ausbreitung voneinander unterscheiden: Die Nominatform Imperata cylindrica cylindrica ist vom Mittelmeerraum bis Vorderasien verbreitet. Sie hat eingerollte Blätter. In Afrika ist dagegen Imperata cylindirica africa zuhause. Sie hat flache Blattspreite. Die Ährchen dieser afrikanischen Form werden nicht einmal 6mm lang. Im Gegensatz zur dritten Varietät: Imperata cylindrica major aus dem tropischen Asien, der Australasiatischen Region und dem östlichen Afrika, deren Ährchen mit 43mm fast zehnmal so groß werden.
Oft wird das Silberhaargras aber auch bewusst angepflanzt, um erosionsgefährdete Böden zu stabilisieren. Als Nutzpflanze ist dieses Süßgras aber kaum geeignet: Die Blattränder sind derartig scharf, dass sich Weidevieh daran verletzen kann. Silberhaargras wird jedoch als Rohstoff für die Papierproduktion verwendet. In der Südsee verwendet man es teilweise zum Decken der Hausdächer. Der Hauptnutzen dieses Grases liegt jedoch in seiner Bedeutung als Heilpflanze, vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin.
Eine Besonderheit des Silberhaargrases liegt darin, dass es sich zwar selbst als Grünpflanze leicht entzündet, seine Wurzelstöcke und Samenstände ein Feuer aber schadlos überstehen. Und wenn das Buschfeuer dann erloschen ist, werden die Samen mit dem Wind verbreitet.
Häufiger als die Wildformen des Silberhaargrases wird in Gärten eine Kulturform mit leuchtend rot gefärbten Laubblättern als Zierpflanze gehalten, die unter dem Namen Japanisches Blutgras Furore gemacht hat.
Merkmale, Form und Färbung
Das Silberhaargras ist ein mehrjähriges Süßgras, welches zwischen 80 und 120cm hoch werden kann. Es bildet lange, unterirdische Ausläufer und hat aufrecht stehende, innen hohle Halme mit glatter Oberfläche. Die langen Wurzeln können mehr als 1m tief in den Untergrund reichen. Die Blätter sind bis zu 2cm breit und bis zu 100cm lang. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juli. Das Gras bildet bis zu 20cm lange, zylinderförmige Rispen. Die 4 bis 5mm langen Ährchen bleiben unter der dichten, silbrig-weißen Behaarung der Rispe verborgen. Jedes Ährchen hat zwei Blüten, von denen die untere reduziert und funktionslos, die obere zwittrig ist. Die lanzettförmigen, durchscheinenden Deckspelzen haben keine Grannen. Die messerscharfen Ränder der Laubblätter kommen durch Einlagerung scharfkantiger Silikat-Kristalle zustande. Wegen dieser scharfkantigen Blätter wird Imperata cylindrica im Englischen auch Sword Grass, also Schwertgras, genannt.
Besonders häufig wird jedoch eine rotblättrige Zuchtsorte als Zierpflanze im Garten gepflegt, das Japanische Blutgras. Es wurde zuerst in Südostasien, vor allem in Japan, Korea und China kultiviert. Dort ist es unter dem Namen Alang Alang Gras bekannt. In Japan wird die Sorte Red Baron gerne als Unterpflanze für größere Bonsai genutzt. Im Gegensatz zur Stammform, dem Silberhaargras, wird das Japanische Blutgras nur wenig mehr als 30cm hoch. Seine aufrecht stehenden Stängel sind dicht mit rötlichen Blättern besetzt, deren Leuchtkraft im Herbst weiter zunimmt. An geschützten Plätzen behält das Gras auch den Winter über seien leuchtend roten Blätter. In unserem mitteleuropäischen Breiten bildet das Japanische Blutgras allerdings keine Blüten. Es bildet kleine, dicht stehende Horste. Seine Wurzelausläufer sind nur kurz und breiten sich nicht so aggressiv aus wie die der Wildform. Daher kann man im Garten auf eine Rhizomsperre beim Japanischen Blutgras verzichten.
Pflege des Japanischen Blutgrases am Gartenteich
Das Japanische Blutgras ist ausgesprochen wärmeliebend. Dementsprechend braucht es im Garten einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Platz. Damit es gut anwächst, sollte der Boden locker, wasserdurchlässig und humusartig sein. Eventuell muss, um das Wachstum zu fördern, etwas Gartenkompost in die Erde eingearbeitet werden. Auf schweren, nassen Lehmböden verkümmert das Blutgras und geht spätestens über Winter ein. Man setzt das Blutgras als einzelne Solitärpflanze an die Seitenränder des Gartenteiches, wo es einen auffälligen Kontrast zum Beispiel mit dem grünen Mähnengras bildet. Man kann es aber auch in einer kleinen Gruppe in eine Rabatte mit anderen Blütenpflanzen und kleineren Ziergehölzen setzen. Wenn einmal richtig angewachsen, ist die weitere Pflege kaum nennenswert. In den ersten Winterjahren braucht es vor allem in Regionen mit rauen Wintern einen ausreichenden Fortschutz mit einer dicken Schicht aus Tannenreisig oder Falllaub. Im Frühjahr werden die Grashalme bis auf Bodenniveau zurückgeschnitten.
Vermehrung des Japanischen Blutgrases
Das Japanische Blutgras kann bei uns nur vegetativ durch Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr vermehrt werden, da diese aus Ostasien stammende Zuchtsorte des Silberhaargrases in Mitteleuropa keine Blüten bildet.