Die schmalen, langen Blätter sind grün, mit einem helleren Mittelstreifen oder können quergestreift sein. Der Wurzelstock ist zwar nur kurz, die Wurzeln reichen aber sehr tief ins Erdreich. Als sogenannte C4-Pflanze bildet das Chinaschilf besonders viel Biomasse und wird daher in seiner ostasiatischen Heimat als Viehfutter oder als Ausgangsmaterial für Flechtarbeiten u.ä. genutzt. Bei uns wird es auch inzwischen in Pflanzenkläranlagen eingesetzt. Daher eignet es sich auch gut als Repositionspflanze in einem Filtergraben zur biologischen Reinigung von Gartenteich- und Schwimmteichwasser. Die meisten Sorten des Chinaschilfs brauchen einen sonnigen Platz mit einem mäßig feuchten, gut wasserdurchlässigen Boden. Andere kommen auch mit Halbschatten und einem staunassen Boden zu Recht. Die meisten Sorten sind eingeschränkt winterhart. Es reicht, wenn die Halme im Winter zusammengebunden werden, eventuell muss die Basis mit etwas Falllaub oder Mulm vor starkem Frost geschützt werden. Die Stauden lassen sich im Frühjahr durch Teilung vegetativ vermehren.
Verbreitung und Lebensraum des Chinaschilfes
Das Chinaschilf hat seine ursprüngliche Heimat in Ostasien, wo es in China, Korea und Japan in allen Höhenlagen bis auf 2.000m ü. NN vorkommt. In Nordamerika wurde das Chinaschilf ausgewildert und wird inzwischen als invasive Art bekämpft. Dies Gras wird stellenweise als Biomasseproduzent angebaut, da es als sogenannte C4-Pflanze bei der Photosynthese besonders effektiv Biomasse anlegt. In seiner ursprünglichen Heimat wird das Chinaschilf als Futterpflanze, aber auch als Ausgangsmaterial für Flechtarbeiten kultiviert. Da das Chinaschilf sehr formvariabel ist, wurden ursprünglich verschiedene Arten beschrieben, die inzwischen aber wieder eingezogen wurden. Das Chinaschilf wird jedoch als inzwischen beliebte Gartenpflanze in vielen Sorten gezüchtet. Das Riesen-Chianschilf Miscanthus x giganteus ist eine auch in der Natur vorkommende Kreuzung aus dem normalen Chinaschilf und dem Silberfahnengras Miscanthus sacchariflorus. In seiner ostasiatischen Heimat wird diese hoch und schnelle wachsende Sorte vor allem als Rohstoff und zur Energiegewinnung genutzt.
Merkmale, Form und Färbung
Das Chinaschilf ist eine der größten Grasarten aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es ähnelt in der Wuchsform unserem einheimischen Schilf, wird jedoch noch größer. Das Chinaschilf hat zwar nur ein relativ kurzes Rhizom, weshalb es horstige Bestände bildet und keine langen Ausläufer, dringt aber mit seinen bis zu 250cm Wurzeln tief in das Erdreich ein. Damit ist es hervorragend auch als Repositionspflanze für einen vertikalen Pflanzenfilter in einer Pflanzenkläranlage oder in einem Filtergraben zur Aufbereitung des Wassers aus einem angrenzenden Schwimmteich geeignet. Die robusten, windfesten Halme haben einen Durchmesser von bis zu 10mm. Die Blätter stehen an der Basis und am Stängel wechselständig. Die Blattspreite kann bis zu 75cm lang werden bei einer Breite von nur 2 bis 3cm. Das Chinaschilf bildet zwischen August und September silbrig weiße Blütenrispen, die eine Länge von mehr als 30cm erreichen können. Die Samen sind klein und leicht, weshalb sie vor allem mit dem Wind verbreitet werden können.
Pflege des Chinaschilfes am Gartenteich
Es gibt eine ganze Reihe von Zuchtsorten des Chinaschilfs, die sich für eine Bepflanzung am Rand größerer Gartenteiche oder Sumpfbeete eignen, u.a:
Miscanthus sinensis ‚Variegatus‘, ein weiß gestreiftes Chinaschilf, dessen locker stehende Horste nicht höher als 150cm werden. Es blüht in rot-silbrigen Farben, allerdings nur in ausreichend warmen Sommern. Es ist nicht völlig frostresistent und braucht daher einen ausreichenden Winterschutz.
Miscanthus sinensis ‚Gracilimus‘, ist ein Chinaschilf, dass sehr zarte, schmale Blätter, die schön überhängen und einen dünnen weißen Mittelstreifen haben, bildet. Sie verfärben sich im Herbst rötlich-braun. Die rötlich glänzenden, silbrigen Blütenwedel werden bei uns allerdings nur selten gebildet. Dies Chinaschilf braucht einen sonnigen, windgeschützten Platz, mit einem lockeren, gut durchlässigen Boden.
Miscanthus sinensis ‚Ferner Osten‘ wird ebenfalls nur 150cm groß. Die Blätter sind anfangs grün und verfärben sich im Herbst in ein leuchtendes Rot. Die Blütenrispen erscheinen zwischen September und Oktober; sie sind anfangs rötlich, später sich silbrig weiß gefärbt.
Miscanthus sinensis ‚Flamingo‘. Auch dieses Chinaschilf bleibt mit einer Halmhöhe von 1,5m relativ klein; es kommen aber noch einmal 50cm durch die lange, aufrecht stehende Blütenrispe hinzu. Sie erscheinen in einem silbrig glänzenden Rosa zwischen August und Oktober. Auch diese grazile Sorte braucht einen gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden, nimmt aber auch mit Halbschatten statt Sonne vorlieb. Dieses Chinaschilf gedeiht sowohl auf kalkhaltigem wie kalkarmem Boden, der Standort kann trocken aber auch immerfeucht sein. Im Herbst verfärben sich die Blätter.
Miscanthus sinensis ‚Dread Locks‘. Dies Chinaschilf hat gewellte, leicht gedrehte Blütenwedel, daher der Name Dreadlocks. Dies Chinaschilf zeichnet sich außerdem durch seine gute Wasserverträglickeit aus; es eignet sich daher so gut wie kein anderes für eine Bepflanzung im ufernahen Überschwemmungsbereich des Gartenteichs. Dies Gras gedeiht auf einem nährstoffreichen, tiefgründigen Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Halme ragen immerhin mehr als 160cm in die Höhe. Da es sehr dicht wächst, kann man es auch gut als Sichtschutz verwenden. Die Dread Locks, die gewellten Blütenähren werden ab August gebildet. Sie sind zunächst rot, später wandelt sich die Farbe in ein Rot-Silbern um. Die Blätter dieses Chinaschilf sind grün gefärbt mit einem hellen Mittelstreifen.
Miscanthus sinensis ‚Kleine Fontäne‘. Dies Chinaschilf bildet zarte, bogig geneigte Halme. Es blüht bereits ab Juli, zunächst in Rot; später nehmen die Blütenähren einen silbrig weißen Farbton an. Eventuell blüht diese Sorte dann im September sogar noch ein zweites Mal.
Miscanthus sinensis ‚Malepartus‘. Bei dieser Sorte beginnt die Blütezeit im August und reicht bis Oktober. Die Blütenrispen sind rotbraun mit einem silbrigen Schimmer. Danach färben sich auch die Blätter prachtvoll um. Die Sorte Malepartus eignet sich daher auch als dekorative Trockenpflanze in einer Bodenvase während der Wintermonate.
Miscanthus sinensis ‚Little Zebra‘. Das ‚Kleine Zabra‘ wird nur 120cm hoch, daher klein, und Zebra, weil die Halme grün-gelb quergestreift sind. Die Blütenähren sind silbrig weiß gefärbt. Diese Sorte kann sich aber nur an einem vollsonnigen Platz gut entwickeln, sonst blüht sich nicht bildet auch keine buschigen, kompakt wirkenden Horste. Diese Sorte bleibt zwar klein, wächst aber sehr in die Breite. Little Zebra ist winterhart und sollte auch erst im Frühjahr zurück geschnitten werden. Dieses China-Schilf stellt auch keine besonderen Ansprüchen an die Bodenverhältnisse und kann sowohl direkt an den Beckenrand des Teichs als auch weiter landeinwärts auf einem trockeneren Boden im Hintergrund gepflanzt werden. Am besten wirkt es als Solitärstaude.
Miscanthus sinensis ‚Digestif‘. Wie dies Chinaschilf zu seinem Sortennamen Diegstif gekommen ist, bleibt wohl ein Geheimnis seines Züchters. Mag sein, dass mit seiner stattlichen Gesamthöhe von 2m und den satt dunkelgrünen Blättern ein besonders gutes Viehfutter abgibt, für Menschen ist es sicherlich nicht verdauungsfördernd. Die dunkelgrünen, schilfartigen Blätter sind sehr schmal und haben einen deutlichen Mittelstreifen. Die Sorte bildet breitbuschige, üppige Horste mit intensiv rötlich gefärbten Blütenständen. Diese Sorte ist sogar bis -20 Grad Celsius winterhart. Wie bei solchen Gräsern üblich, wird das Chinaschilf erst im Frühjahr zurück geschnitten. Im ersten Jahr nach dem Auspflanzen benötigt aber auch diese Sorte einen Winterschutz. Die Sorte Digestif gedeiht sowohl in Sonne als auch im Halbschatten. Sie wirkt so wohl als weitausladende Solitärstaude aber auch in einer kleineren Gruppe. Vorausgesetzt der zur Verfügung stehende Platz reicht. Denn zwischen den einzelnen Pflanzen sollte der Abstand etwa 150cm betragen.
Miscanthus sinensis ‚Giraffe‘. Diese Sorte kann sogar 250cm hoch werden. Vielleicht ist sie dann auch gut für Giraffen als Futterpflanze erreichbar? Entsprechend groß muss die Freifläche sein, in der diese Sorte als Solitärstaude oder in einer kleinen Gruppe angepflanzt werden kann. Dies Chinaschilf braucht einen sonnigen Standort mit einem nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden mit einem annähernd neutralen pH-Wert (also pH ~7). Die Sorte ist absolut winterhart. Zwischen August und Oktober entwickeln sich die bräunlich-rosafarbenen, silbrig glänzenden Blüten. Die Blätter sind ähnlich wie beim Little Zebra gelb-grün gestreift.
In jedem Fall sollte das Chinaschilf einmal im Jahr radikal bis auf etwa 20cm über dem Boden zurück geschnitten werden. Am besten erst im Frühjahr. Dann dienen die Halme und Blätter als zusätzlicher Frostschutz und die Blütennähren setzen weiterhin farbliche Akzente im sonst einfarbig grauen Garten im Winter. Damit die Halme nicht unter der Schneelast zusammenbrechen, werden sie oben zusammengebunden.
Vermehrung des Chinaschilfes
Chinaschilf mit Hilfe seiner Samen zu vermehren, ist zu mühsam und langwierig. Einfacher ist es die Staude im Frühjahr, bevor sie erneut austreibt, zu teilen.