Verbreitung und Lebensraum der Krähenbeere
Die Krähenbeere kommt in der nördlichen Hemisphäre vor. In Europa reicht ihr Verbreitungsgebiet von Skandinavien bis zu den Pyrenäen und auf den Balkan. In den Alpen ist sie noch in Höhenlagen von mehr als 2.000m ü. NN zu finden. In Deutschland ist sie in den Mittelgebirgen häufiger als im Tiefland. In Norddeutschland wächst sie auf den Dünen der Nord- und Ostsee. Die Schwarze Krähenbeere besiedelt saure, moorige Böden, Heidelandschaften und Nadelwälder.
In Deutschland kommt die Krähenbeere in 2 Unterarten vor: Die Unterart Empetrum nigrum nigrum besiedelt die Mittelgebirge, fehlt im Norden und im Alpenraum. Empetrum nigrum hermaphroditum ist dagegen in Nordeuropa und in den Alpen verbreitet.
Merkmale, Form und Färbung
Die Nominatform der Schwarzen Krähenbeere Empetrum nigrum nigrum ist ein immergrüner Zwergstrauch, der auf den ersten Blick dem Heidekraut ähnlich sieht. Er hat mehr als 1m lange Zweige, die dicht über dem Boden kriechen und teilweise auch bewurzelt sind. Jüngere Triebe sind mit feinen Drüsenhaaren besetzt, später werden sie kahl.
Die nadelförmig schmalen Blätter stehen zu dritt oder viert in Quirlen rund um die Triebe oder sind wechselständig angeordnet. Die Blätter sind bis zu 6mm lang und 2mm breit; die Blattränder sind eingerollt. Auch diese Blätter sind zunächst drüsig behaart, werden aber später kahl. Die Blätter sind im Sommer gelbgrün, im Winter nehmen sie eine rötliche Färbung an.
Die Blüten der Unterart nigrum sind immer eingeschlechtlich. Die Blüten stehen einzeln, zu zweit oder zu dritt in den Achseln der Blätter. Die Blütenfarbe reicht von grün-rosa überhaucht bis zu einem intensiven Purpurton. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Aus den befruchteten weiblichen Blüten reift eine kleine, schwarze Steinfrucht heran.
Die Unterart hermaphroditum hat, wie der Name richtig vermuten lässt, zwittrige Blüten. Ihre Zweige werden höchstens einen halben Meter lang; sie sind aufsteigend oder neiderliegend; aber auch die dicht über dem Boden liegenden Zweige sind nie bewurzelt. In Skandinavien werden die Beeren gerne verzehrt. Sie schmecken säuerlich und sollen einen leichten Rausch erzeugen. Sie wird deswegen regional auch als Alpenrauschbeere bezeichnet.
Pflege der Krähenbeere am Gartenteich
Die Schwarze Krähenbeere braucht einen sonnigen Platz mit einem feuchten, aber nicht völlig vernässten, sauren bis neutralen und humusreichen, torfigen Boden. Auch ein mäßig kalkhaltiger Boden wird von der Krähenbeere toleriert. Gegenüber längeren Trockenperioden ist die Krähenbeere empfindlich. Sie breitet sich mit der Zeit als rasenartiges Polster aus. Sie lässt sich gut mit Calluna, Erica und anderen Heidekrautgewächsen mit ähnlichen Ansprüchen kombinieren. Die Schwarze Krähenbeere ist immergrün und verträgt Wintertemperaturen bis zu minus 45 Grad Celsius.
Vermehrung der Krähenbeere
In den Gartenkulturen bildet die Krähenbeere so gut wie keine Beeren; sie wird daher ausschließlich vegetativ vermehrt und als kleine Containerpflanze oder Wurzelware im Verkauf angeboten.