Verbreitung und Lebensraum der Preiselbeere
Die Preiselbeere kommt in Nord- und Mitteleuropa vor. Südlich reicht ihre Verbreitungsgrenze bis zu den Apenninen, Albanien und Bulgarien. Man findet die Preiselbeere in größeren, polsterbildenden Kolonien in lichten Nadelwaldbeständen, in Zwischenmooren und Strauchheiden, vor allem im Gebirge bis in Höhenlagen von 3.000m ü. NN. Sie wächst auf eher trockenen, sauren und möglichst kalkfreien Moor- und Heideböden in sonnigen Lagen.
Merkmale, Form und Färbung
Die Preiselbeere ist ein mehrjähriges, immergrünes Heidekrautgewächs. Dieser Zwergstrauch ist nur spärlich verzweigt und hat teilweise unterirdisch kriechende Sprossen, die mit schuppenförmigen Blättern besetzt sind. Jüngere Zweige sind behaart, ältere verkahlen.
Die an den Zweigen wechselständig angeordneten Blätter haben kurze Stiele und eine derb-ledrige Oberfläche. Die runden bis eiförmigen Laubblätter sind auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite hellgrün gefärbt. Auf der Blattunterseite sind viele kleine, dunkle Drüsenhare zu sehen.
Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juli; außerhalb der Gebirge blüht die Preiselbeere in den tieferen Höhenlagen oft ein zweites Mal, im August. Die Blüten sind weiß, rosa oder rötlich gefärbt und verströmen einen schwachen Duft. Die Blüten stehen in dicht gedrängte Trauben. Die Blüten sind 4- bis 5-zählig; der Blütenkelch 5-lappig. Die glockenförmige, bis zu 8cm lange Blütenkrone ist leicht überhängend. Die Blüten sind zwittrig und haben Staubfäden, Staubbeutel und Griffel. Sie werden vor allem durch Bienen und Hummeln bestäubt.
Die roten Beeren sind kugelförmig mit einem Durchmesser von bis zu 1cm. Sie enthalten viele, rotbraune Samen. Die Beeren sind essbar. Neben der Nominatform Vaccinium vitis-idaea vitis-idaea gibt es eine Unterart minus, die mit einer Wuchshöhe von nur 8cm vergleichsweise klein bleibt und sehr kleine Blätter und spärliche Blütentrauben hat. Diese Unterart ist aber allem in Asien und Nordamerika verbreitet.
Pflege der Preiselbeere am Gartenteich
Die Preiselbeere braucht im Gegensatz zur Heidelbeere einen schattigen Platz, verträgt jedoch ähnlich wie diese auch einen trockenen Boden oder längere Trockenperioden. Zwischen Rhododendren und Azaleen gepflanzt, bekommt die Preiselbeere den nötigen Schatten. Die Preiselbeere behält auch im Winter ihre Laubblätter; sie ist jedoch in exponierter Lage nicht völlig winterfest. Wenn sie nicht von einer Schneedecke vor Frostschäden geschützt wird, muss man sie im Winter mit etwas Reisig abdecken.
Die Preiselbeerpflanzen sind Flachwurzler, ihr Wurzelwerk dehnt sich aber stark in der Breite aus, so dass sie auch auf einer dünnen Erdkrume zwischen Steinen genügend Halt finden. Auch die Preiselbeere ist kalkmeidend und braucht einen sauren, moorigen Boden.
Die Früchte schützen sich durch einen relativ hohen Gehalt an Benzoesäure vor Pilzbefall. Direkt nach der Blütezeit kann die Preiselbeere zurückgeschnitten werden. Die Blütenstände sollte man aber unangetastet lassen, wenn man später auch Früchte ernten will.
Vermehrung der Preiselbeere
Die Preiselbeere lässt sich am einfachsten durch Absenker vegetativ vermehren. Dazu werden bogig wachsende Zweige mit einer Klammer am Boden fixiert, damit sie an dieser Substrat-Kontaktstelle Wurzeln bilden.