Verbreitung und Lebensraum der Seekanne
Die Seekanne ist nur in den Gewässern der Oberrheinischen Tiefebene häufiger, im übrigen Mitteleuropa aber eher selten. Sie kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern, z.B. in sommerwarmen Altgewässern vor. Sie kommt aber auch in den gemäßigten Asiens bis Japan vor.
Merkmale, Form und Färbung der Seekanne
Die Seekanne sieht zwar der Gelben Teichrose ähnlich, ist aber mit den Seerosengewächsen überhaupt nicht verwandt, sondern gehört zur Familie der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae). Die Seekanne wird auch Bitterenzian genannt; die Pflanze wurde früher nämlich ähnlich wie der Fieberklee zur Familie der Enziangewächse gestellt. Ihre Schwimmblätter sind ähnlich wie die der Teich- und Seerosen nahezu kreisrund mit einem tiefen, herzförmigen Einschnitt an der Basis. Diese Schwimmblätter können zwischen 10 und 12cm groß werden. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite graugrün und rötlich überlaufen. Auf der Blattunterseite befinden sich die sogenannten Hydropoten, kleine Öffnungen, über die die Pflanze die im Wasser gelösten Nährstoffe aufnehmen kann. Ihre Blattstiele reichen bis zu 2m in die Tiefe. Das Rhizom der Seekanne ist sehr lang, aber dünn und breitet sich über dem Gewässergrund kriechend aus. Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis September. Jeweils 4 bis 8 Blüten stehen in mehreren übereinander liegenden Quirlen an den Stängeln. Die leuchtend gelbe Blüte hat einen Durchmesser von rund 5cm, die 5 Blütenblätter bilden am Rand bärtig gefranste Zipfel. Die Blütenknospen entwickeln sich zunächst unterhalb der Wasseroberfläche und ragen erst zur vollen Blüte über die Wasserlinie hinaus. Sie öffnen sich immer nur kurze Zeit bei vollem Sonnenschein. Sie werden von Bienen und Hummeln bestäubt.
Pflege der Seekanne im Gartenteich
Die Seekanne setzt man am besten in ein flacheres Pflanzgefäß mit einem lehmig-sandigen Substratgemisch, mit einer kalkfreien(!) Kiesschicht beschwert und am Gewässergrund verankert. Sie gedeiht aber nur in kalkfreiem bis kalkarmen Wasser. Optimal ist eine Wassertiefe von bis zu 1m. Setzt man sie in die Flachwasserzone, dann wandert sie mit Hilfe ihrer langen Rhizome selbst ins tiefe Wasser ab. Die Seekanne verliert im Winter ihre Blätter und überwintert mit Hilfe ihrer im Bodenschlamm kriechenden Rhizome, aus denen dann im Frühjahr wieder die langen, dünnen Stängel austreiben. Schwimmblätter werden aber erst im Juni, also kurz vor der Blüte, gebildet.
Vermehrung der Seekanne
Nach der Blüte bilden sich grüne, eiförmige Früchte, die unter Wasser heranreifen. Die Samen sind bewimpert und durch Luftkammern schwimmfähig. Im Gefieder von Wasservögel werden sie verbreitet und gelangen in andere Gewässer. Für die Kultur im Gartenteich kann man aber die Seekanne leichter vegetativ teilen; dazu wird im Frühjahr der Pflanzkorb aus dem Wasser geholt, das Rhizom aus dem Substrat gelockert und in Teile geschnitten. Die Schnittstellen muss man eventuell mit Holzkohle desinfizieren, damit sie nicht faulen. Die Rhizomstücke werden wiederum in kleine Pflanzkörbe gesetzt und zunächst in die Flachwasserzone gesetzt, später, wenn sich die Stängel entwickeln, in tieferen Bereiche umgesetzt.