Verbreitung und Lebensraum
Die Riesenseerose Nymphaea gigantea hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den Tropen Nord-Australiens und Neuguineas. Als Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Europa erste Bilder dieser blauen Seerose publik wurden, setzte in England ein wahrer Hype ein, um in den Besitz dieser tropischen Schönheit zu gelangen und man bot den Händlern für die Knolle der Riesen-Seerose horrende Summen an.
Lange Zeit galt diese blaue Riesenseerose als ausgesprochen heikel. Inzwischen haben aber europäische Züchter Klone selektiert, die anspruchsloser sind und auch in unseren Gartenteichen gut heranwachsen und blühen. Und natürlich hat sich auch der Kaufpreis inzwischen für die Nymphaea gigantea auf ein für tropische Seerose übliches Niveau reduziert.
Merkmale, Form und Färbung
Die Riesenseerose (Nymphaea gigantea) gehört zu den tropischen Seerosenarten der Untergattung Anecyphya, die nur in der australischen Region vorkommen.
Blüte
Die Riesen-Seerose trägt ihren Namen zurecht, denn sie hat wahrhaft gigantische Blüten, die mit einem Durchmesser von bis 30 cm die Seerose mit den größten Blüten überhaupt ist.
Diese Blüten stehen einzeln an langen, biegsamen Stielen und ragen noch 30 bis 50 cm über die Schwimmblätter der Pflanze empor. Die 24 und mehr, relativ breiten Blütenblätter leuchten in Azur- bis Dunkelblau, oder in Violett-Blau bis leuchtendem Lila im Kontrast zu der oft halbkugelförmig aufgewölbten Blütenmitte in strahlendem Gelb. Diese Blütenmitte wird von den vielen, nach innen gekrümmten, leuchtend goldgelben Staubbeuteln dominiert.
Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis Oktober. Die Blüten öffnen sich in der ersten Woche nur tagsüber, danach bleiben sie aber auch nachts geöffnet. Die Riesen-Seerose hat nicht nur besonders große Blüten, sie blüht auch reichlich und über einen längeren Zeitraum.
Blätter
Doch auch die Größe der mehr oder weniger herz- bis eiförmigen Blätter braucht mit einer Fläche von bis 30 x 40 cm keinen Vergleich mit anderen Seerosen zu scheuen. Die Blätter sind am Rand gewellt und gesägt bis gezackt. Die Blattoberseite ist leuchtend grün gefärbt, die Unterseite eher grünlich-violett.
Pflege am Gartenteich
Standort
Die Riesen-Seerose braucht im Gartenteich einen sonnigen bis leicht halbschattigen Platz in der Flachwasserzone bei einem Wasserstand von 10 bis maximal 30 cm Tiefe.
Eine Besonderheit dieser tropischen Seerosenart ist, dass sie dicht unter der Wasseroberfläche sehr warmes Wasser, ihr knollenförmiges Rhizom aber ein kühles Substrat braucht. Die Riesen-Seerose steht also gewissermaßen mit den ?Füßen? im Kühlen, mit dem ?Körper und Kopf?, also den Blättern und Blüten aber im Warmen. Solche Temperaturbedingungen stellen sich am zuverlässigsten dort ein, wo der Standort der Seerose erst ab Mittag von der vollen Sonne erwärmt wird, morgens aber noch im Schatten liegt.
Dies ist neben der Größe dieser Seerose ein weiterer Grund, warum sich diese Art nicht für einen Miniteich eignet. Erst in einem größeren Gartenteich kann sich im Tagesverlauf selbst in der Flachwasserzone eine stabile Temperaturschichtung einstellen.
Winterhärte
Neben einem Platz im Gartenteich während der Sommermonate eignet sich die tropische Riesen-Seerose aber auch hervorragend für ein Wasserbecken im Wintergarten oder Gewächshaus. Eine solche Indoor-Kultur hat außerdem den Vorteil, dass die Seerose dort das ganze Jahr hindurch bleiben kann und nicht im Herbst ins Winterquartier umgesetzt werden muss.