Verbreitung und Lebensraum des Wasserquirls
Der Wasserquirl kommt ursprünglich im Nordosten Afrikas, auf Madagaskar und Mauritius, in Teilen Ost-Europas, in Süd- und Ostasien, sowie in Australien vor. In den Küstenregionen der USA hat sich die Pflanze als invasiver Neophyt stark ausgebreitet und wird dort mit Herbiziden bekämpft. Als Unterwasserpflanze besiedelt der Wasserquirl stehende Süßgewässer in Wassertiefen von 30 bis etwa 100 cm. Sie wird häufig als Aquarienpflanze gepflegt, kommt aber auch als pflegeleichte Teichpflanze infrage.
Auch in Europa ist Hydrilla verticillata in verschiedene Gewässersysteme eingeschleppt worden und droht sich als invasive Pflanze rasch und auf Kosten einheimischer Wasserpflanzen auszubreiten ? ähnlich wie dies bereits vor Jahrzehnten mit der Kanadischen Wasserpest geschehen ist.
Daher sind Aquarien- und Teichbesitzer aufgefordert, beim Umgang mit dem Wasserquirl achtsam umzugehen und überzählige Pflanzen nach dem Auslichten auf keinen Fall in andere Gewässer zu ?entsorgen?.
Merkmale, Form und Färbung des Wasserquirl
Der Wasserquirl Hydrilla verticillata, auch Grundnessel genannt, gehört zwar zur Familie der Froschbissgewächse (Hydrochoritaceae), sieht aber eher einer Wasserpest-Art aus der Gattung Elodea oder Egeria ähnlich als einem Froschbiss der Gattung Hydrocharis gleich. Er unterscheidet sich von den Wasserpest-Arten aber u. a. darin, dass seine linealisch schmalen Blätter an den Spitzen gezähnt sind.
Der Wasserquirl ist eine mehrjährige, krautige Unterwasserpflanze, die sich mit Hilfe ihres kriechenden Rhizoms über große Flächen ausbreiten kann.
Blätter
Jeweils 3 bis 8 der nadelfeinen Laubblätter bilden einen Quirl an den Knoten der Triebe. Diese Blätter sind bis zu 2 cm lang und bis zu 4 mm breit.
Die einzelnen Sprossachsen können eine Länge von bis zu 8 m erreichen. Als vollständig untergetauchte Pflanze erreicht der stark verzweigte Wasserquirl damit allerdings Wuchshöhen von bis zu 2 m.
Blüten
Zwischen Juli und August bilden sich zwischen den Blattachseln an langen Stielen die winzig kleinen, weißen Blüten. Es gibt sowohl einhäusige (männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze) als auch zweihäusige Formen (mit männlichen und weiblichen Pflanzen).
Pflege des Wasserquirl im Gartenteich
Der Wasserquirl eignet sich als vollständig untergetauchte Wasserpflanze sowohl für einen Platz in der Flachwasserzone, als auch in der Tiefwasserzone von bis zu 2 m Wassertiefe. Da sich die Pflanze schnell ausbreiten kann, sollte sie vorwiegend im tiefen Wasser eingesetzt werden. Die Pflanze kommt nämlich auch mit wenig Licht zurecht; sie gedeiht sowohl in voll sonnigen als auch beschatteten Bereichen.
Sauerstoffproduktion
Ähnlich wie die Wassserpest-Arten ist auch der Wasserquirl ein guter Sauerstoffproduzent, der sich deshalb hervorragend für mit Fischen besetzte Teiche eignet. Die Pflanze braucht aber vor allem nährstoffreiches Wasser; die Wassertemperaturen scheinen dagegen eine geringere Rolle zu spielen. Die Blätter bleiben auch im Winter erhalten, auch wenn der Wasserquirl Dauerstadien als Überwinterungsorgane bildet.
Einpflanzen
Beim Einpflanzen versenkt man die Pflanze mit Hilfe eines Pflanzsteins, da sie sonst dank ihres Auftriebs wieder an die Wasseroberfläche kommt. In der Flachwasserzone kann man sie aber auch direkt in den möglichst weichen Untergrund einpflanzen.
Da sich die Pflanze rasch ausbreitet, muss sie regelmäßig ausgelichtet werden. Dazu kann man die überzähligen Triebe mitsamt ihren Wurzeln einfach aus dem Boden reißen.
Vermehrung des Wasserquirl
Der Wasserquirl vermehrt sich vor allem vegetativ mit Hilfe seiner Stolonen und Rhizome. Die Pflanze bildet sowohl Dauerorgane (Turionen) als auch im Boden wachsende Knollen. Die vegetative Vermehrung ist vor allem dort lebenswichtig für die Pflanze, wo sie Bestände ausschließlich aus weiblichen Pflanzen bildet.
Man vermehrt diese Pflanze am einfachsten, indem man bewurzelte Stängelabschnitte abtrennt und an anderer Stelle wieder einpflanzt oder an einen Pflanzstein gebunden im Wasser versenkt. Solche Stecklinge wachsen dann rasch wieder zu einer kompletten Pflanze heran.