Anflugnahrung
Nicht nur die anfliegenden Moskitoweibchen werden gierig gefressen, auch die Stechmückenlarven, die sich mit ihrem Atemrohr kopfunter an die Wasseroberfläche hängen, werden vertilgt. Neben diesen in Aquarianerkreisen als ‚Schwarze Mückenlarven‘ bezeichneten Arten kommen auch die ‚Weißen Mückenlarven‘ (Büschelmückenlarven der Gattung Chaoborus) und ‚Rote Mückenlarven‘, das sind Zuckmückenlarven, die im Bodenschlamm des Teichs leben, als Futtertiere infrage. Ihre rote Körperfärbung wird durch den Blutfarbstoff Hämoglobin verursacht, mit dessen Hilfe sie auch in diesem sauerstoffarmen Milieu überleben können. Das Gleiche gilt für die ebenfalls rötlich gefärbten Schlammröhrenwürmer (Tubifex).
Manche Aquarienfische wie der Paradiesfisch lassen sich im Gartenteich auch gezielt zur Bekämpfung von Wasserschnecken einsetzen, wenn diese überhand nehmen.
Wasserflöhe und andere Kleintiere
Für Fische, die vor allem von Zooplankton leben, lohnt es sich, neben dem eigentlichen Fischteich eine kleinere Teichzucht von Wasserflöhen zu betreiben. Dazu kann man sich den Ausgangsstamm für die eigene Zucht in einem nahegelegenen Tümpel mit einem feinen Netz heraus fangen oder sich einige häufig im Zoogeschäft angebotenen Riesenwasserflöhe (Daphnia magna) erwerben. Bei guter Fütterung mit Grünalgensuppe, Infusorienaufguss auf Möhrenschalen und etwas Trockenhefe werden sich die Wasserflöhe rasch vermehren. Falls man sich das Zooplankton selbst aus der Natur beschafft, dann nur aus einem Teich oder Tümpel, in dem keine Fische leben. Sonst könnten man u.U. Fischegel, Karpfenlaus und andere Parasiten in den eigenen Gartenteich einschleppen.
Fertigfutter für die Fische
Fertige Trockenfuttermischungen, die es im Zoofachhandel sowohl für Aquarienfische als auch etwas großflockiger für Goldfische und andere größeren Teichfische gibt, sollte man lichtgeschützt kühlen und trocken aufbewahren und zwar gut verschlossen in der Originaldose, damit sich Mäuse und Schadinsekten nicht daran zu schaffen machen. Vakuumverpacktes Futter sollte man sobald die Verpackung geöffnet ist, verbrauchen. Denn es ist mit Mineralstoffen und Vitaminen angereichert: Einige dieser Vitamine zersetzen sich, wenn sie mit dem Luftsauerstoff in Berührung kommen. Aus einem ähnlichen Grund sollte man auch auf Großpackungen verzichten, selbst wenn sie noch so günstig angeboten werden. Auch hier kann es passieren, dass Spurenelemente und Vitamine noch vor Erreichen des aufgedruckten Verfallsdatums an Wirkung verlieren. Man muss unterscheiden zwischen Trockenfutter, welches aus getrockneten vielen Tieren und Pflanzenteilen zusammensetzen und daher besonders hochwertige Nährstoffe enthält, wobei allerdings die Anteile von Fett, Eiweiß, Kohlenhydraten und Spurenelementen variieren können. Kunstfutter wird dagegen industriell aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt, mit Vitaminen angereichert und dann als Flockenfutter angeboten oder zu Pellets oder Futtertabletten gepresst. Es ist vielleicht weniger wertvoll und wird nicht ganz so begierig von Fischen vertilgt, hat aber den Vorteil, dass die Zusammensetzung des Futters immer gleich und damit kalkulierbar ist. Selbstverständlich muss auch Frostfutter unverzüglich nach dem Auftauen verbraucht werden.
Wer sich Alles- oder Pflanzenfresser als Fische hält ? dazu gehören die meisten Vertreter der Karpfenfische – der sollte zusätzlich mit klein geschnittenem, überbrühtem Kopfsalat, fein gehackten Möhrenschnitzel oder im Handel erhältliches Trockenfutter mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen füttern. Das lenkt diese Fische wenigstens etwas von den kostbaren Wasserpflanzen ab, deren Bestände sonst rasch dezimiert würden.
Die tägliche Fütterung
Die tägliche Fütterung ist für Fische und den Gartenteichbesitzer eine willkommene Abwechslung. Aber man sollte es dabei nicht übertreiben und immer nur so viel füttern, wie die Fische innerhalb weniger Minuten fressen. Sonst sinkt zu viel ungenutztes Futter zu Boden, zersetzt sich dort und trübt durch die sich bildenden Faulstoffe die Wasserqualität. Also lieber regelmäßig, aber mäßig füttern. Meist drängen sich die Fische dicht um die Futterstelle; deshalb sollte man das Futter breitwürfig verteilen: Dann bekommen auch die schwächeren Fische genügend ab. Das gilt aber nicht für die Aufzucht von Jungfischen, die müssen in den ersten Wochen mehrmals täglich gefüttert werden – je nach Fischart mit feinstem Trockenfutter, sogenanntem Staubfutter, feingesiebtem Zooplankton oder Artemia-Nauplien aus eigener Zucht. Füttert man seine Fische immer zur gleichen Uhrzeit und am gleichen Platz, so wird man bald feststellen können, dass sich die Fische bereits einige Minuten vor der Fütterungszeit an der Futterstelle einfinden ? ihre innere Uhr ist nach wenigen Tagen auf diese Fütterungszeit programmiert. Gelegentlich sollte man auch einmal ein oder zwei Fastentage einlegen, die Fische werden dabei nicht gleich verhungern. Selbst wenn man für einige Tage in Urlaub fährt, sollte man die Fische sich selbst überlassen. Die Nachbarn oder Bekannte als Urlaubsvertretung meinen es meistens nämlich viel zu gut mit den armen, ‚Hunger leidenden‘ Fischen. Wer Fische pflegt, die sich vor allem dicht unter der Wasseroberfläche tummeln oder sich in den mittleren Wasserschichten aufhalten, sollet sich vielleicht ein paar Gründlinge oder Goldschleien zulegen, die dann im Bodenschlamm nach Futterresten wühlen und damit den Teich sauber halten.