Verbreitung
Das Vorkommen der Kreuzkröte in Europa bildet ein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet von der Iberischen Halbinsel bis zum Baltikum und Weißrussland. In Schweden kommt die Kreuzkröte nur im äußersten Süden vor.
In den Dünen der Nordseeinseln ist die Kreuzkröte die häufigste Art der Froschlurche. Auf dem Festland ist ihr Vorkommen lückenhaft und oftmals rückläufig. In den Mittelgebirgen ist sie eher selten.
Lebensraum
Die Kreuzkröte besiedelt vor allem offene Landschaften in warmen Regionen mit einer eher kargen Vegetation auf sandreichen Böden – vorausgesetzt die Pflanzen bieten der Kreuzkröte dort noch genügend Versteckmöglichkeiten.
Zum Laichen werden kleinere stehende Gewässer mit einem flachen Wasserstand bevorzugt.
Größe, Farbe und besondere Eigenschaften
Die Kreuzkröte hat einen stämmigen, gedrungenen Körperbau und wird meist nur 6 bis 7, selten bis zu 8 cm lang. Die Weibchen sind bei dieser Amphibienart kaum größer als die Männchen. Der Kopf ist fast ebenso breit wie der übrige Körper.
Die Hinterbeine sind im Gegensatz zu anderen Amphibien sehr kurz und zum Springen völlig ungeeignet. Trotzdem kann sie mit Hilfe ihrer Vorderbeine erstaunlich schnell vorwärts krabbeln, dabei gleicht ihre Fortbewegungsweise eher einer Maus als einem Froschlurch.
Das Trommelfell ist klein und wenig ausgeprägt. Der Rücken der Kreuzkröte ist mit vielen, kleinen Warzen bedeckt. Die Schwimmhäute zwischen den Zehen sind kurz und nur halb so lang wie die der Wechselkröte.
Die Laute der Kreuzkröte
Die Männchen haben im Verhältnis zur geringen Körpergröße eine riesengroße Schallblase, die – wenn sie kugelförmig aufgeblasen wird – größer ist als der Kopf des Männchens.
Die Kreuzkröte ist zwar unsere kleinste einheimische Krötenart, aber die Männchen haben von allen Kröten die kräftigste Stimme und lassen zur Paarungszeit ihr lautes ärrr – ärrr – ärrr oder orrp – örrp – örrp ertönen. Dabei rufen die Männchen meist im Chor.
Charakteristische Färbung
Die Rückenpartie der Kreuzkröte ist olivgrün bis bräunlich gefärbt mit Flecken in rot- bis Graubraun.
Charakteristisch für die Kreuzkröte ist aber der blass-gelbe Längsstrich entlang der Rückenmitte. Diese Rückenlinie ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen einheimischen Krötenarten.
Die Bauchseite ist grauweiß gefärbt mit dunkelgrauen Flecken.
Die Kreuzkröte ernährt sich vor allem von Insekten, Spinnen und Würmern.
Pflege im Gartenteich
Eigentlich liegt der ursprüngliche Lebensraum der Kreuzkröte in den Überschwemmungsgebieten der Flussauen, die jedoch in vielen Regionen fast völlig verschwunden sind. Aber die Kreuzkröte ist ein echter Kulturfolger und weicht in von Menschenhand geschaffene Ersatz-Biotope aus – zum Beispiel Kiesgruben, brachliegendes Gelände, selbst Truppenübungsplätze werden besiedelt.
Zur Fortpflanzung nutzt sie dabei selbst kleinste Gewässer aus – spärlich bewachsene Tümpel, selbst Regenpfützen oder Wasser gefüllte Fahrzeugspuren. Einerseits trocknen diese Kleinstgewässer auch schnell wieder aus, andererseits sind die Kaulquappen dort vor Fressfeinden sicher.
Kreuzkröten sind Kulturfolger
Als Kulturfolger sind die Chancen gar nicht schlecht, dass die Kreuzkröte auch im Garten auftauchen und dort vielleicht sogar sesshaft werden könnte. Vorausgesetzt man hat einen Gartentümpel oder ein spärlich bewachsenes Sumpfbeet angelegt.
Dieser Tümpel sollte einen sandig-schlammigen und weitgehend unbepflanzten Untergrund und eine geringe Wassertiefe von nur 5 bis 10 cm haben. Auch der angrenzende Uferbereich sollte aus weichem, sauberem Sand bestehen, in den sich die Kreuzkröte tagsüber eingraben kann.
Auch eine in der Nähe angelegte Trockenmauer wird gerne als Rückzugsmöglichkeit angenommen. Um dabei auch höher gelegen Ritzen und Lücken als Unterschlupf zu erreichen, erweist sich die Kreuzkröte als recht geschickter Kletterer.
Vermehrung
Die Fortpflanzungszeit fällt – je nach den klein-klimatischen Bedingungen – in die Zeit zwischen Ende März und Anfang Juni. Zur Fortpflanzungszeit entwickeln die Wechselkröten-Männchen an ihren Fingern Brunftschwielen.
Die Wechselkröten paaren sich in sehr flachen, vegetations- und nährstoffarmen Gewässern mit einem weichen, sandigen Untergrund. Als Bewohner von Dünenlandschaften können Wechselkröten sich sogar im Brackwasser fortpflanzen.
Nach der Paarung stößt das Weibchen eine doppelte Reihe von Laichschnüren aus, die mehr als 1 m lang sein und mehr als 1000 Eier enthalten können.
Als Anpassung an das nur zeitweise Wasser führende Laichgewässer entwickeln sich die Kaulquappen sehr rasch zu etwa 1 cm großen Jungkröten.