Die schwarzen, ungefähr 4 cm langen Kaulquappen ernähren sich erst von planktischen Algen, dann von Algenaufwuchs und Aas. Nach 2 bis 3 Monaten ist die Entwicklung hin zur 7 bis 12 mm großen Kröte abgeschlossen. Nun verlassen auch sie das Gewässer und kehren erst wieder zurück, wenn sie die Geschlechtsreife erreicht haben.
Erdkröte-Steckbrief
- Größe: Bis zu 11 cm (größte einheimische Amphibienart)
- Gewicht: Weibchen 50 bis 100 Gramm, Männchen 30 bis 50 Gramm
- Laichzeit:
- Färbung: Oben bräunlich, Unten schmutzigweiß bis grau gesprenkelt, Augen sind orange
- Kennzeichen: Vielzahl von Warzen auf der Oberseite
- Schutzstatus: Gelten als ?Besonders geschützt? mach dem Bundesnaturschutzgesetz
- Quaken: Besitzen keine Schallblasen und können daher nur leise rufen
Verbreitung
In ganz Europa kommt die Erdkröte in großer Zahl vor. Sie besiedelt fast den ganzen Kontinent und ist neben dem Grasfrosch und dem Teichfrosch die häufigste Amphibienart. Nur in Island und in Nord-Skandinavien ist die Art nicht vorhanden.
Lebensraum der Erdkröte
Die Erdkröte (Bufo Bufo) ist sehr anpassungsfähig, wenn es um ihren Lebensraum geht.
Typischerweise bewohnt die Erdkröte:
- Naturbelassene Waldgebiete
- Landschaften aus Wiesen, Weiden und Hecken
- Streuobstwiesen
- Als Kulturfolger: Parks, Schrebergärten, Hinterhöfe und feuchte Keller
- Sogar im Gebirge über der Baumgrenze ist diese Kröte zu finden
- Naturnahe Gärten
- Wasserreiche Gebiete
- See und Bachufer
Was fressen Erdkröten?
Diese Kröten ernähren sich hauptsächlich von Ameisen, Schnaken, Fliegen, Asseln und Schnecken. In Gärten wird die Erdkröte besonders geschätzt, da diese die typischen Schädlinge frisst.
Gefährdung
Die Erdkröte erhält durch das Naturschutzgesetz den Status ?Besonders geschützt?. Damit ist sowohl das Einfangen, das Töten aber auch das Umsetzen verboten.
Auch wenn die Erdkröten sehr anpassungsfähig sind und unterschiedlichste Lebensräume bewohnen, ist ihr Bestand gefährdet. Hauptsächlich machen den Kröten die folgenden drei Schwierigkeiten zu schaffen.
- Straßenverkehr bei Krötenwanderungen: Die alljährlichen Krötenwanderungen vom Winterquartier zum Laichgewässer und danach zum Sommerquartier, führt leider über viele Straßen. Durch den Kraftverkehr führt dies zu hohen Verlusten. Nicht überall gibt es Krötentunnel und Krötennetze.
- Kellerschächte: Auch ungesicherte Kellerschächte werden häufig zur Falle für die Kröten. Dort heruntergefallen, verhungern und vertrocknen sie qualvoll.
- Gullys der öffentlichen Straßenentwässerung: Viele Opfer fordern auch die Gullys der öffentlichen Straßenentwässerung. Die Kröten fallen durch die Schlitze der Kanaldeckel und verenden im Schmutzfangkorb.
Hinweis
Glücklicherweise findet man immer häufiger Unterführungen, die es den Kröten erlauben unter der Straße hindurch zu hüpfen. Durch Amphibienzäune werden dann die Kröten an der Straße entlang bis zur Unterführung geleitet.
Eine Erdkröte im Garten und am Gartenteich
Hat sich eine Erdkröte im Garten eingefunden, so ist die Reaktion sehr unterschiedlich. Einige Menschen ekeln sich sogar vor der Kröte im Garten. Doch dafür gibt es keinen Grund, im Gegenteil: Erdkröten ernähren sich von Nacktschnecken, Ameisen, Stechmücken und Asseln und sind daher nützliche Helfer im Garten.
Wie alle einheimische Amphibien stehen auch die Erdkröten unter Schutz und dürfen nicht vertrieben werden (Rechtliche Aspekte zum Gartenreich) und Tierschutzgesetze.
Erdkröten Haltung
Erfreut man sich, wenn Erdkröten im Garten einen Lebensraum finden, und möchte die Erdkröte im Garten halten, ist dies nicht schwierig: Mit einfachen Mitteln kann man jeden Garten zu einer Wohlfühloase für die Erdkröte umbauen.
Erdkröten Haltung – Den Garten für Kröten lebenswert machen
- Naturnahen Gartenteich mit viel Pflanzenbewuchs anlegen
- Sumpfbeet anlegen
- Totholzhaufen im Garten anlegen
- Zusammengeharkte Blätterhaufen einfach liegen lassen
- Viele Büsche, Sträucher und Pflanzen
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Kann man eine Erdkröte anfassen?
Mit etwas Vorsicht kann man die Erdkröte anfassen. Warzen bekommt man davon jedoch sicher nicht, wie ein Aberglaube erzählt.
Etwas Acht geben sollte man jedoch nach dem Kontakt: Reibt man sich die Augen nachdem man eine Kröte angefasst hat, kann dies einen brennenden Schmerz und eine Reizung der Schleimhäute verursachen. Grund hierfür ist das weißlich-klebrige Sekret auf der Haut, welches die Kröten zum Schutz vor Fressfeinden bilden.
So überwintern Erdkröten
Die Erdkröten überwintern meist in Erdlöchern im Wald, welche sich die Tiere meist selbst ausheben. Teilweise sucht dich die Erdkröte jedoch auch ein Winterquartier in unserem Garten. Hierbei bevorzugt sie Komposthaufen, Laubhaufen und Vertiefungen an Baumwurzeln. Dort verfällt die Kröte in eine Winterstarre.
Aus dem Winterquartier kommen die Erdkröten meist erst wieder, wenn sie Ende März durch den Fortpflanzungstrieb geweckt werden.
Die Fortpflanzung
Die Krötenwanderung
Neben den Grasfröschen sind Erdkröten die ersten Amphibien, die sich im Frühjahr am Gartenteich einfinden. Typischerweise zwischen März und April, meist nach starken Regenschauern, verlässt die Kröte ihr Erdloch und bricht zur Laichwanderung auf.
In der Regel versuchen die Erdkröten zu den Gewässern zu wandern, in denen sie selbst geboren wurden. Während dieser Wanderung stoßen die Krötenweibchen auf die Männchen, die sich von den Weibchen huckepack zum Laichgewässer tragen lassen.
Gut zu wissen
Fallen die Temperaturen während der Laichwanderung schlagartig ab, so graben sich die Erdkröten an Ort und Stelle in die Erde ein und verharren dort, bis die Temperaturen wieder steigen. Dann wird die Wanderung fortgesetzt.
Wie finden die Kröten zum Gewässer
Selbst wenn der Teich nicht mehr existier und zugeschüttet wurde, finden die Erdkröten immer noch zu ?ihrem? ehemaligen Gewässer zurück. Früher dachte man das die Kröten ?vom Geruch des Wassers? angelockt werden. Heute geht man davon aus, dass sich die Kröten sowohl an den Mondphasen als auch am Magnetfeld der Erde orientieren. Dadurch finden sie über große Strecken exakt zu ihrem Laichgewässer zurück.
Das Ablaichen der Erdkröte
Ein einziges Weinchen kann mehrere Tausend Eier freisetzen. Sie werden in Laichschnüren, die eine Länge von zwei bis vier Metern haben, werde unter Wasser um Äste, Steine oder andere Unterwasserstruktur gespannt. Dadurch wird verhindert, dass die Eier in den Bodenschlamm des Gewässers einsinken und dort an Sauerstoffmangel absterben.
So werden vom Krötenweibchen in 6 bis 12 Stunden insgesamt 3000 bis 6000 Eier gelegt. Diese Eier haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm.
Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die winzig kleinen, kommaförmigen schwarzen Kaulquappen, die sich von Algen und Aas ernähren. Nach etwa drei Monaten verlassen die Jungkröten das Gewässer.
Hinweis
Erdkröten, ihre Kaulquappen und Jungkröten haben viele Fressfeinde. Deshalb ist eine solch gigantische Eizahl notwendig um den Bestand zu sichern. Auch Parasiten können den Erdkröten arg zusetzen. Beispielsweise die heimtückische Krötenschmeißfliege, welche ihre Eier auf den Erdkröten ablegt. Die geschlüpften Larven dringen durch die Nasenlöcher in die Kröte ein und fressen die Erdkröten nach und nach von innen her auf.