Verbreitung und Lebensraum des Sumpf-Storchschnabels
Das Verbreitungsgebiet von Geranium palustre, dem Sumpf-Storchschnabel, erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa. In Deutschland ist diese Art im Osten recht häufig, in Süd- und Westdeutschland kommt sie zerstreut vor und in der Tiefebene Nordwestdeutschands fehlt sie völlig.
Der Sumpf-Storchschnabel besiedelt schattige Plätze auf Feuchtwiesen, an feuchten und nassen Uferstreifen von stehenden Kleingewässern und Bächen, Gräben und wächst im Schutz von Büschen auf den Bulten in Mooren. Häufig findet man ihn in Gesellschaft mit dem Mädesüß. In den Allgäuer Alpen dringt dieser Storchschnabel bis in von Höhenlagen von etwa 1.000 m ü. NN vor. In Regionen mit kalkfreien Böden wird man den Sumpf-Storchschnabel vergeblich suchen.
Merkmale, Form und Färbung des Sumopf-Storchschnabels
Der Sumpf-Storchschnabel Geranium palustre gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse.
Wuchs
Er bildet eine mehrjährige Staude von 30 bis 60 cm Höhe. Um emporzuwachsen, ist er jedoch auf andere Pflanzen angewiesen, die er als Stütze nutzen. Denn die Stängel sind zu schlaff, um die Pflanze selbst tragen zu können. Er hat gabelig verzweigte Stängel, bewegliche Blattgrundgelenke und gekrümmte Blattstiele – damit ist er in der Lage, sich als Spreizklimmer an anderen Pflanzen abzustützen und empor zu klimmen.
Blätter
Die handförmigen, grünen Laubblätter sind fünffach eingeschnitten und werden im Herbst abgeworfen.
Blüte
Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis August. Die kleinen, schalenförmigen Blüten sind leuchtend dunkel-rosa bis rot-violett gefärbt. Typisch für den Sumpf-Storchschnabel ist, dass in der Regel jeweils zwei Blüten sitzen, die sich aber erst nacheinander öffnen. Die tellerförmige Blütenkrone setzt sich aus fünf Blütenblättern (den sogenannten Petalen) zusammen.
Bestäubt werden die Blüten vor allem von Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Aus den befruchteten Blüten entwickelt sich die für alle Storchschnabelgewächse typische, geschnäbelte Frucht.
Wurzeln
Der Sumpf-Storchschnabel bildet einen Wurzelstock, der zu einem großen Teil aus Gerbstoffen besteht, die in der Phytomedizin als Mittel gegen Durchfall, Magenverstimmungen oder Nasenbluten eingesetzt werden können.
Pflege am Gartenteich und Bachlauf
Den Sumpfstorchschnabel pflanzt man am besten an einen schattigen bis halbschattigen Platz auf einem feuchten bis nassen Boden, der neutral bis alkalisch und kalkhaltig sein sollte.
Man kombiniert ihn am besten mit anderen Sumpfpflanzen wie zum Beispiel Blutweiderich und Mädesüß. Der Sumpf-Storchschnabel beginnt bald zu verwildern und Horst an Horst zu bilden, so dass man ihn von Zeit zu Zeit etwas auslichten sollte. Weitere Pflegemaßnahmen sind nicht notwendig.
Vermehrung
Der Sumpfstorchschnabel vermehrt sich quasi von selbst: Zum einen vegetativ durch seien Ausläufer und Pflanzenhorste, zum anderen durch Aussaat der reifen Samen, die mit Hilfe des Schleudermechanismus der schnabelförmigen Frucht weit verstreut werden.