Wieso werden die Wände glitschig?
Glitschig-schleimige Beläge können sich an den Wänden genauso wie im Pool auch im Schwimmteich bilden. Vor allem im Hochsommer, wenn beim Baden im Wasser ungewollt zusätzlich Nährstoffe, Rückstände aus Sonnenschutzmitteln und Hautlotionen ins Wasser gelangen.
Ein Übriges bewirken die ansteigenden Wassertemperaturen in den Sommermonaten. Da sind genau die Bedingungen, die Algen, aber auch Bakterien, Pilze und andere Organismen für eine explosionsartige Vermehrung benötigen.
Während die im Wasser treibenden Schwebealgen, die das Wasser grünlich färben, relativ erfolgreich
- aus dem Schwimmteich über die 1. und 2. Filterkammer im Teichaußenfilter, der mechanischen und biologischen Reinigungsstufe entfernen kann.
- beziehungsweise im Pool über einen gut gewarteten Sandfilter und eine anschließende Stoßchlorung entfernen kann – der umweltbewusste Poolbetreiber nimmt stattdessen eine Behandlung mit einer verdünntem Wasserstoffperoxid-Lösung vor.
erfordert es erheblich mehr Aufwand, den hartnäckigen Biofilm an den Poolwänden gründlich zu entfernen.
Aus was besteht der glitschige Belag?
Der glitschige Belag an den Wänden und vielleicht sogar auf dem Beckenboden kann sich aus den verschiedensten Mikroorganismen zusammensetzen: fadenförmige Grünalgen, kleinen Büscheln aus Rot- oder Braunalgen, aber auch Bakterien, Pilzhyphen oder tierische Einzeller (Amöben, Pantoffeltierchen, Glocken- und Trompetentierchen). Aus den Ausscheidungen dieser Mikroorganismen bildet sich nach und nach der glibbrig-glitschige Schleim, der diesen Biofilm bedeckt.
Je nach Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft Biofilm kann dieser glitschige Belag ganz unterschiedliche Farben annehmen: Grünlich, bräunlich oder auch rötliche oder er bleibt farblos durchsichtig. Meist ist dieser Cocktail aus den verschiedensten Aufwuchs-Organismen gesundheitlich unbedenklich. Aber dieser Belag stört nicht nur die Ästhetik des Beckens. Man kann an den glitschigen Wänden ab- und auf dem Beckenboden ausrutschen und sich verletzen. Dieser große Immobilienmakler in Hanau hat uns mitgeteilt, dass ein Kunde von ihm darauf bestand, vor dem Hauskauf eine Runde im Schwimmteich zu schwimmen. In diesem Fall wäre eine eklige klitschige Oberfläche sicher nicht förderlich.
Gefährlich kann es allerdings werden, wenn der Belag eine metallisch-leuchtende blaugrüne Färbung annimmt. Denn dabei handelt es sich wahrscheinlich um Blaualgen. Einige dieser Blaualgen scheiden nämlich giftige Substanzen aus.
Hinweis
Deswegen wird ja für Badeseen ein Badeverbot angeordnet, wenn sich Blaualgenblüten bilden, die an den Ständen zu einer schaumigen Masse angespült werden.
Wie wird man den glitschigen Belag wieder los?
Mechanisch-physikalische Reinigung
Zunächst versucht man eine mechanische Vorreinigung, damit sich der Belag etwas löst. Die verläuft in Pool und Schwimmteich ähnlich ab und hängt eher von der Beckengröße ab.
In einem kleinen, wenige Kubikmeter fassenden Becken lässt man das Wasser zunächst ab, steigt mit rutschfesten Schuhen in das Becken, um die Wände mit einer dafür geeigneten Bürste gründlich abzuschrubben. Besonders sorgfältig muss man dabei in den Ecken und Winkeln des Beckens vorgehen. Denn dort kann sich der glitschige Belag besonders gut und unappetitlich entwickeln.
Beim Abbürsten dürfen aber keine Kratzer und Risse in der Betonwand unter dem Aufwuchs. Denn solche Unebenheiten im Beton bilden oft den Ausgangspunkt für den nächsten Belag.
Dann werden Wände und Beckenboden gründlich geschrubbt und anschließend mit dem Wasserschlauch abgespritzt. Das Schmutzwasser läuft über den Bodenablass ab oder muss mit einer Tauchpumpe aus dem Becken gesaugt werden.
Bei großen Becken mit vielen Kubikmetern Fassungsvermögen muss man stattdessen unter Wasser arbeiten: Da werden die Wände vom Beckenrand aus mit Teleskopstange und Eckbürste geschrubbt oder etwas einfacher und bequemer mit einem von Hand geführten halbautomatischen Poolsauger, einem automatischen Poolsauger oder gar einem vollautomatisch arbeitenden Poolroboter gründlich bearbeiten. Solche Poolroboter arbeiten sich sogar an senkrechten Wänden hoch, ohne abzustürzen. Dazu wird in der Bodenmanschette des Gerätes ein ausreichender Unterdruck erzeugt. Bei solchen halbautomatisch und vollautomatisch arbeitenden Modellen werden in einem Arbeitsgang abgesaugt und abtransportiert.
Bei dem Abbürsten und Abspülen oder Absaugen unterscheiden sich die Methoden in Pool und Schwimmbecken also kaum voneinander.
Auch wenn Wände und Beckenboden nun optisch sauber aussehen, es können immer noch kleine Reste von Aufwuchsorganismen vorhanden sein, die bald wieder aufkeimen und einen neuen glitschigen Beckenbelag bilden können.
Deshalb ist eine sorgfältige Nachbehandlung ebenso wichtig. Dabei trennen sich die Arbeitswege in Pool und Schwimmbecken:
Chemische Verfahren im Pool
Anschließend wird eine sogenannte Stoßchlorung durchgeführt. Dabei wird kurzfristig das freie Chlor um die zehnfache Konzentration erhöht, um auch die letzten im Wasser treibenden oder in Fugen und Ritzen der Poolwände zurückgebliebenen Algen und Bakterien abzutöten. Anschließend wird die Konzentration an Chlor im Wasser wieder auf 3ppm zurückgeführt.
Umweltbewusste Poolbetreiber nehmen stattdessen eine Wasserstoffperoxid-Lösung, welche bei richtiger Dosierung rückstandsfrei in Wasser und Sauerstoff zerfällt und alle Bakterien und Algen abtötet.
Biologische Methoden im Schwimmteich
Im eher naturnah betriebenen Schwimmteich dürfen mit Rücksicht auf die Teichpflanzen im Retentionsbereich oder im Becken schwimmende Fische keine Chemikalien zur Nachbehandlung der gereinigten Beckenwände eingesetzt werden. Hier muss man stattdessen dem Teichwasser und damit weiteren Schwebealgen und Aufwuchsorganismen den Nährboden entziehen, durch einen sorgfältig eingestellten und gewarteten Teichfilter, eventuell verstärkt durch ein UVC-Vorklärer. Damit werden auch die letzten, noch im Wasser treibenden Algen abgetötet und verklumpt.