Verbreitung und Lebensraum des Rotauges
Das Rotauge, auch Plötze genannt, ist in Europa (außer in einigen Mittelmeergebieten) und in Nordasien weit verbreitet.
Rotaugen besiedeln stehende und langsam fließende Gewässer aller Art und dringen auch bis in die Brackwasserbereiche der Ostsee, den Bodden und Haffen, vor. Im Gebirge findet man sie in Seen bis in 1.000m ü. NN.
Während der Sommermonate stehen sie in größeren Schwärmen im Pflanzendickicht der Uferzonen, im Winter ziehen sie sich in tiefere, besonders geschützte Zonen zurück.
Merkmale, Form und Färbung des Rotauges
- Das Rotauge hat eine mit zunehmendem Alter hochrückige, seitlich etwas zusammengedrückte Körperform.
- Der Rücken ist dunkelgrün bis bläulich grün gefärbt, während die Seiten gelblich silbern schimmern und die Bauchpartie zumindest zur Laichzeit rötlich glänzt.
- Das Rotauge hat mit der Rotfeder die rot gefärbten Flossen gemeinsam, unterscheidet sich aber erheblich in der Größe und hat im Gegensatz zur Rotfeder eine leuchtend rote Iris rund um das Auge. Außerdem liegt der Ansatz der Rückenflosse ziemlich genau über dem der Bauchflossen, während beide bei der Rotfeder deutlich versetzt sind.
Pflege des Rotauges im Gartenteich
Rotaugen haben ähnliche Milieuansprüche wie Rotfedern, sind Allesfresser, lassen aber im Gegensatz zu den Rotfedern die Wasserpflanzen weitgehend in Ruhe. Rotaugen nehmen mit jedem Gartenteich vorlieb und stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität, nur groß muss der Teich sein.
Sie eignen sich besonders gut für eine Haltung in einem sogenannten Naturteich ohne aufwendiges technisches Equipment. Wenn sie dort genügend Nahrung finden und nicht zugefüttert werden müssen, reicht pro Exemplar ein Wasservolumen von 1 m³ aus.
Vor allem unter den Mückenlarven und -Puppen räumen sie in den Sommermonaten gründlich auf, sodass der Garten von einer Stechmückenplage verschon bleibt.
Junge Rotaugen bekommt man gelegentlich im Zoofachhandel; gerne werden sie aber auch von Angelsportvereinen weitergegeben, die sie als Besatz für ihre Pachtgewässer in großen Mengen von Züchtern einkaufen. Damit man sich dabei aber keine Parasiten einschleppt oder Fischkrankheiten einfängt, sollte man sie für einige Zeit in ein Quarantänebecken setzen und beobachten, bevor sie im Gartenteich ausgesetzt werden.
Vermehrung des Rotauges
Die Laichsaison der Rotaugen fällt in das späte Frühjahr.
Die Männchen bekommen dann einen deutlich sichtbaren Laichausschlag; die Weibchen sind an ihrer zunehmenden Korpulenz zu erkennen.
Je nach Wassertemperatur wird in der zweiten Maihälfte oder erst zu Beginn des Junis abgelaicht. Jedes Weibchen kann bis zu 100.000 Eier legen. Die klebrigen, etwa 1,5 mm großen Eier bleiben an Steinen, untergetauchten Wurzeln und Pflanzen hängen.
Nach 4 bis 10 Tagen – je nach Wassertemperatur – schlüpfen die Larven und hängen sich mit ihren Klebdrüsen, bis der Dottersack vollständig aufgezehrt ist, ebenfalls an Steine und Wasserpflanzen.
Da kann es schwierig werden, dass der Fischbestand nicht zu schnell zu stark anwächst und das Biologische Gleichgewicht im Teich kippt. Um die Zahl der Nachkommen in erträglichen Grenzen zu halten, bleibt kaum etwas anderes übrig, als räuberische Fische, z.B. Sonnenbarsche, in den Teich einzusetzen. Unbedingt abraten muss man dagegen vor Katzenwelsen; die würden sehr schnell den Bestand bis auf Null herunter regulieren und auch vor den ausgewachsenen Rotaugen nicht Halt machen.