Sie bildet einen Blüten- und Fruchtstand, der von einem weiß-grünen Hüllblatt, der Spatha, umgeben wird – wie man es von vielen Aronstabgewächsen kennt.
Die Pflanze braucht einen halbschattige bis sonnigen Platz am Rand des Gartenteichs oder in einem benachbarten Sumpfbeet.
Man kann sie mit Hilfe des langen, oberirdischen Rhizoms vegetativ durch Teilung vermehren. Dabei sollte man stets Gartenhandschuhe tragen, da die Sumpf-Calla in allen Pflanzenteile stark giftig ist.
Verbreitung und Lebensraum der Sumpfcalla
Die Sumpfcalla, auch Drachen- oder Schlangenwurz genannt, ist in der nördlichen Hemisphäre von der gemäßigten Klimazone bis in arktische Breiten weit verbreitet.
Verbreitung in Deutschland
In Norddeutschland ist die Sumpf-Calla verbreiteter als im Süden, wo sie nur an wenigen Plätzen sporadisch vorkommt.
Man findet sie am Rand stehender Gewässer und Moore zwischen dem Sphagnum-Moos oder in Erlenbruchwäldern.
Durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten ist sie stark gefährdet und steht unter Naturschutz.
Der Gartenfachhandel bietet jedoch Sumpf-Calla aus legalen, zertifizierten Nachzuchten an. Sie besiedelt nährstoffreiche, neutrale bis schwach saure, schlammige Böden.
Merkmale, Form und Färbung
Die Sumpfcalla ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einem kriechenden Rhizom, welches als Überwinterungsorgan dient.
Blätter
Die lederartig verdickten, herzförmigen Blätter häufen sich an der Sprossspitze. Die Blattspreite kann bis zu 12 cm, der Blattstiel sogar 30 cm lang werden.
Blüte
Der Blütenstand wird von einem mehr oder weniger Zylinder- bis eiförmigen Kolben aus vielen kleinen Einzelblüten gebildet. Dieser Blütenstand wird von einem großen Hochblatt, der Spatha, umgeben.
Diese Spatha hat eine weiße Innen- und eine grüne Außenseite. Der Blütenstand reicht für menschliche Nasen unangenehmen; daher wird die Sumpf-Calla mitunter auch Stinkwurz genannt. Fliegen, die die Blüten bestäuben sollen, zieht dieser Duft jedoch magisch an.
Aus den Blüten entwickeln sich nach der Befruchtung leuchtend rote Beeren in einem Fruchtstand, wie man ihn auch von anderen Aronstabgewächsen kennt.
Verwandtschaft mit anderen Calla-Arten
Die Sumpfcalla wird auch Drachen- oder Schlangenwurz genannt. Sie gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Mit der ebenfalls in Gärtnereien und Blumengeschäften angebotenen Zimmerpflanze Calla der Gattung Zandeschia ist die Sumpf-Calla Calla palustris nicht näher verwand. Auch mit der Sumpfdotterblume, der wissenschaftlicher Name Caltha palustris ähnlich klingt, ist die Sumpfcalla nicht verwandt.
Pflege der Sumpfcalla im Gartenteich
Unser Tipp
Alle Pflanzenteile der Sumpf-Calla sind giftig. Daher sollte man beim Handling und Einsetzen der Pflanze am Gartenteichrand stets Gartenhandschuhe zum Schutz tragen.
Man pflanzt die Sumpf-Calla am besten in einer kleinen Gruppe mit etwa 20 cm Pflanzabstand zueinander an den Rand des Gartenteichs oder in ein angrenzendes Sumpfbeet.
Sie benötigt einen feuchten Boden, verträgt aber auch für einige Tage Wasserstände von bis zu 15cm Tiefe. Der Standort sollte halbschattig bis sonnig sein.
Vermehrung der Sumpfcalla
Die Sumpf-Calla blüht zwischen Mai und Juli. Die Blüten sind zwittrig, im oberen Teil des Blütenkolbens aber meist nur männlich. Diese Blüten sind jedoch stark zurückgebildet. Es gibt keine Blütenhüllblätter.
Die Blüten werden nur 2 bis 2,5mm groß und haben eine grün-gelbe Farbe. Die roten, kugelförmigen Beeren reifen im August oder September.
Vorsicht
Auch diese Beeren sind wie alle anderen Pflanzenteile der Sumpf-Calla giftig!
Jede dieser Beeren enthält bis zu 6 längliche, bis 5mm lange braune Samen. Die Samen werden durch Aufplatzen der Beeren freigesetzt. Sie sind schwimmfähig und werden im Gefieder von Wasservögeln weiter verbreitet.
Die Sumpf-Calla vermehrt sich aber auch vegetativ durch das walzenförmig verdickte, bis zu 50cm lange, grüne Rhizom, das über der Erde entlang kriecht. Man kann die Sumpf-Calla daher gut durch vorsichtiges Teilen des Rhizoms selbst vermehren.