Wie kann man Seerosen düngen?
Die Seerosen nehmen zwar auch im Wasser gelöste Nährstoffe mit ihren Blättern auf, viel wichtiger ist aber die Nährstoffversorgung über die Wurzeln der Seerose. Zudem ist ein Überangebot an Nährstoffen im Teichwasser durch falsches Düngen der Seerosen eine der Ursachen dafür, dass im Sommer eine Algenplage und Trübung des Teichwassers ausgelöst werden kann.
Darüberhinaus kann eine Überfrachtung mit Dünger, besonders wenn dieser einen hohen Anteil an Stickstoff enthält, dazu führen, dass sich sehr viel Blattmasse entwickelt, die zu Lasten der Blütenbildung geht. So können sich mehr Schwimmblätter entwickeln, als Platz auf der Wasserfläche zur Verfügung steht. Dann beginnen sich die Seerosenblätter übereinander zu schieben, die Blütenknospen zu verdecken, die sich nicht mehr zur Blüte öffnen können.
Aus diesen Gründen ist es besser, die Düngemittel nicht in flüssiger Form ins Teichwasser zu geben, sondern in fester Form in das Pflanzsubstrat möglichst nahe an Rhizom und Wurzeln der Seerose zu platzieren. Geeignet sind organische Langzeitdünger wie mit Ton oder Lehm vermischte Hornspäne und Knochenmehl.
Unser Tipp
Auf einfache Weise kann man die Seerosen düngen, wenn man Hornspäne mit Wasser vermischt und im Tiefkühlfach zu Eiswürfeln gefrieren lässt. Die gefrorenen Dünger-Würfel drückt man in die Pflanzerde der Seerose.
Einfacher zu handhaben sind Osmocote-Düngekegel, wie sie der Fachhandel bietet. In ihnen sind die einzelnen Düngekügelchen in Harz gebunden. Deshalb lösen sich die in den Kügelchen gebundenen Nährstoffe nur langsam auf und versorgen die Seerose über die gesamte Vegetationsperiode von bis zu 9 Monaten. Vorausgesetzt man drückt die Düngekegel gleich zu Beginn der Vegetationsperiode im April/Mai tief genug in das Pflanzsubstrat in die Nähe der Austriebsspitzen der Seerose. Für Jungpflanzen reicht ein Düngekegel, ältere Seerosen-Pflanzen mit vielen Triebspitzen bekommen 3 bis 5 Düngekegel.
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Wie kann man Nährstoffmangel bei Seerosen erkennen?
Nährstoffmangel wirkt sich negativ auf das Wachstum aus, es werden zu wenige Schwimmblätter gebildet, die Blütenbildung verzögert sich oder unterbleibt völlig. Blassgrüne bis gelbe Blätter sind ein ernstzunehmendes Zeichen für einen Nährstoffmangel. Dann muss nachgedüngt werden, indem noch einmal Düngerkügelchen oder Düngekegel im Wurzelbereich der Seerosenpflanze verteilt werden.
Welche Nährstoffe fehlen?
Seerosenblätter gelb
Wenn sich die Blätter gelb färben, kann dies ein Hinweis auf Chlorose sein, es wird zu wenig Chlorophyll gebildet. Ursachen können zu wenig Sonnenlicht oder ein Mangel an Eisen sein.
Eisenmangel behebt man am schnellsten, wenn man einen flüssigen Eisendünger, wie er für Aquarienpflanzen angeboten wird, in die unmittelbare Nähe der Seerosenpflanzen gibt. Einen höheren Bedarf an Eisen haben Seerosen mit rötlich-braunen statt grünen Blättern. Bekommen solche Seerosen-Sorten zu wenig Eisen, dann bleiben die Blätter grün statt sich umzufärben.
Netzartig ausbreitende Verfärbung der Blattmitte
Magnesium ist ebenfalls an der Chlorophyll-Bildung beteiligt. Auch Magnesium-Mangel kann eine Chlorose auslösen. In diesem Fall breitet sich die Verfärbung von der Blattmitte netzartig aus.
Blattränder franzen aus
Kalium ist ein wichtiges Spurenelement im Baustoffwechsel der Wasser- und Teichpflanzen, es steuert verschiedene Enzyme. Bei Kalium-Mangel beginnen die Blattränder auszufransen.
Blätter und Triebe der Seerosen zu weich
Calcium ist ein wichtiger Baustoff für die Zellwände und das Stützgewebe der Teichpflanzen. Im Allgemeinen ist das Wasser im Gartenteich mittelhart und alkalisch (pH > 8). Dann enthält es auch genügend gelöste Calcium-Verbindungen für den Baustoffwechsel der Seerosen. Versorgungsschwierigkeiten gibt es bei sehr weichem, saurem und kalkfreiem Wasser zum Beispiel in moorigem Wasser, aber dort kommen Seerosen in der Natur auch gar nicht vor.
Wenn die Blätter und Triebe der Seerosen während der Vegetationszeit zu weich und die Stängel zu kollabieren drohen, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf akuten Nährstoffmangel sein. Im Herbst handelt es sich dabei allerdings um einen ganz normalen Abbauprozess. Aber auch während der Vegetationszeit vergilben ältere Seerosenblätter und sterben ab, um neuen, jungen Blättern Platz zu machen.
Ist das Seerosen Düngen eine Gefahr für Fische, Schnecken und Insekten?
Die Rücklösung von Nährstoffen aus den Düngekügelchen und Düngekegeln aus dem Pflanzsubstrat der Seerosen ins Teichwasser ist so gering, dass sie vernachlässigbar ist und den Teichfischen und Wirbellosen wie Wasserschnecken und Insektenlarven in keiner Weise schadet ? im Gegensatz zu einer Überdosierung mit Flüssigdüngern, die zu vermehrter Algenbildung und anschließenden Abbauprozessen führen kann – verbunden mit Faulschlammbildung und Sauerstoffzehrung.